Welche Art von Strichen gibt es?

Neben den Anführungszeichen sind die Striche eines der Dinge, die in Texten häufiger korrigiert werden müssen. Was gibt es für Striche und wie werden Sie erzeugt?

Neben den Anführungszeichen sind die Striche eines der Dinge, die in Texten häufiger korrigiert werden müssen. Was gibt es für Striche und wie werden Sie erzeugt?

Arten von Strichen in Word

Die am häufigsten verwendeten Striche in deutschen Texten sind der Bindestrich und der Gedankenstrich. Dazu gibt es noch den Spiegelstrich und das Minuszeichen.

Der Bindestrich (-), auch Divis genannt, dient der Gliederung von Zusammensetzungen und Ableitungen in einzelne Bestandteile (Schiff-Fahrt). Er wird weiterhin als Ergänzungsstrich verwendet (Viertel- und Halbgeviert), sowie als Trennstrich für Silben am Wortende. Außerdem steht er immer ohne Leerzeichen; seiner Länge nach ist der Bindestrich ein Viertelgeviert.

Er hat natürlich eine eigene Taste (sogar zwei) auf der Tastatur. Zu Problemen kann es manchmal kommen, wenn Wendungen wie "Bindestrich und - mittel" am Wortende stehen. Das kann dann folgendermaßen aussehen:

Bindstrich und -
mittel 

Abhilfe schafft hier ein geschützter Bindestrich, der der Textverarbeitung die Anweisung erteilt,  am Zeilenende nicht zu trennen. In Word kann er mit der Kombination von STRG+SHIFT+-(Minus) erzeugt werden. Um einen Zeilenumbruch zu erlauben, wird das weiche Trennzeichen verwendet: Man benutzt es z. B. in Word nicht bekannten Wörtern, um zu zeigen, an welchen Stellen getrennt werden darf. Es wird in Word erzeugt durch STRG+-(Minus).

Der Gedankenstrich (–) ist doppelt so lang wie der Bindestrich, mit dem er häufig verwechselt wird. Er kennzeichnet z. B. eine Sprechpause zwischen einzelnen Worten oder innerhalb eines Satzes (Ich kam, sah – und siegte). Damit kann er das Komma als Satzzeichen ersetzen.  Wichtig neben vielen anderen Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten (Kommandostrich, Gegenstrich, Streckenstrich etc.) ist sein Einsatz als Bis-Strich: 1939–1945 (nicht: 1939-1945), 10–15 Uhr (aber: zehn bis 15 Uhr), Montag–Freitag (aber: von Montag bis Freitag), S. 15–28. Der Bis-Strich steht dabei immer ohne Leerzeichen (ein normaler Gedankenstrich dagegen mit). Word erzeugt den Gedankenstrich mit STRG+Num- (die Minustaste auf dem Ziffernblock).

Der Geviertstrich (—) wird im Deutschen so gut wie gar nicht verwendet.

— Punkt 1
— Punkt 2
— Punkt 3

Eine Möglichkeit ist es, ihn bei Geldbeträgen anstelle der Nullen einzusetzen (15,—). Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung als Spiegelstrich bei Aufzählungen. Im englischen Satz jedoch wird er anstelle eines Gedankenstriches, dann aber ohne Leerzeichen verwendet: It rained the whole day—my head was dizzy. Word erzeugt den Geviertstrich mit STRG+ALT+Num-

Wer übrigens ganz korrekt sein will, der verwendet als Minuszeichen nicht einen Bindestrich, sondern das typografisch korrekte −. Es liegt einen Tick höher als ein normaler Gedankenstrich; zum Vergleich: – − Auf der Tastatur ist es nicht vorhanden; stattdessen wird meist ein einfacher Bindestrich verwendet.

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Übersicht

NameBsp.LängeVerwendungErzeugung Word
einfacher Bindestrich

 Viertelgeviert u. a. Bindestrich, Ergänzungsstrich,  Trennzeichen  -
geschützter Bindestrich -  Viertelgeviert  verhindert unschöne Trennungen am Zeilenende  STRG+SHIFT+-
 weiches Trennzeichen    Viertelgeviert  erzwingt Trennungen  STRG+-
Gedankenstr.

 

Halbgeviert  u. a. Gedankenstrich, Streckenstrich, Kommandostrich, Bis-Strich, Auslassungszeichen  STRG+Num-
Geviertstrich  Geviert  u. a. Spiegelstrich   STRG+ALT+Num-
Minuszeichen  wie =  Rechenoperationen   

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