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Ernährungswissenschaften vs. Ernährungsberatung: Welches Fernstudium eignet sich für wen?

Der Einfluss einer gesunden Ernährung auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit ist immens. Daher ist Expertenwissen auf diesem Gebiet immer häufiger gefragt. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Fachleuten, die fundierte Kenntnisse in Ernährung und Gesundheit besitzen, erfreuen sich Fernstudiengänge in den Bereichen Ernährungswissenschaften und Ernährungsberatung wachsender Beliebtheit. Dieser Artikel vergleicht die beiden Fernstudiengänge und beleuchtet ihre Unterschiede, um angehende Studierende bei der Wahl des geeigneten Studiengangs zu unterstützen.

Ernährungswissenschaften & Ernährungsberatung: Was ist der Unterschied?

Die Begriffe "Ernährungswissenschaften" und "Ernährungsberatung" haben wir alle schon einmal gehört. Auch, wenn sich beide mit Ernährung auseinandersetzen, haben sie verschiedene inhaltliche Ausrichtungen.

Inhaltliche Unterschiede

Die Ernährungswissenschaft beschäftigt sich mit den Grundlagen, der Zusammensetzung und den Auswirkungen bestimmter Nahrungsmittel. Sie behandelt das Thema Ernährung unter naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten. Deshalb finden Sie auf dem Lehrplan eines ernährungswissenschaftlichen Studiengangs Fächer wie Chemie, Physik, Biochemie, Physiologie, Anatomie oder Pharmatologie. Außerdem befassen Sie sich u. a. mit der Ernährung in Entwicklungsländern, angewandter Diätetik oder der molekularen Ernährungsforschung. Sie sehen: Hier geht es größtenteils um theoretisches Fachwissen.

Die Ernährungsberatung verfolgt einen kundenorientierten Ansatz. In ihrem beruflichen Alltag sind Ernährungsberater viel mit Menschen in Kontakt. Im Studium Ernährungsberatung wird Ihnen das nötige Handwerkszeug mit auf den Weg gegeben, um Ihre Kunden später ernährungsorientiert beraten zu können. Auf dem Lehrplan stehen Biochemie, Stoffwechselphysiologie und trainingswissenschaftliche Grundlagen. Darüber hinaus werden Kenntnisse des gesundheitsorientierten Kraft- und Ausdauertraining sowie gesundheits- und ernährungspsychologische Themen vermittelt. Auch die bedarfsgerechte Ernährung unterschiedlicher Zielgruppen ist ein Schwerpunkt.

Wer darf sich Ernährungsberater nennen?

Wenn es um die eigene Gesundheit geht, sollten wir keine Kompromisse machen. Daher wäre es hilfreich, einen Experten an unserer Seite zu haben, der uns in Sachen gesunder Ernährung etwas auf die Sprünge hilft. Doch Vorsicht! Im Internet gibt es viele Menschen, die von sich behaupten, Ernährungsexperten zu sein, ohne jedoch ein fundiertes Fachwissen zu besitzen.

Das Problem hierbei: Der Begriff "Ernährungsberater" ist kein geschützter Begriff. Das bedeutet also, dass wirklich jeder sich so nennen bzw. diese Bezeichnung führen und seine Dienste als Ernährungsberater anbieten darf. Das können vollständig ausgebildete Ernährungsfachkräfte wie Diätassistenten sein. Diätassistent ist der einzige bundeseinheitlich geregelte Gesundheitsfachberuf. In seiner dreijährigen Ausbildung mit anschließendem Staatsexamen wird ein Diätassistent für Ernährungstherapie, ernährungsbezogene Prävention und Gesundheitsförderung ausgebildet. Inhalt der Ausbilung sind 3.000 Stunden Theorie und 1.400 Stunden Praxis in den Fächern Anatomie und Physiologie, Toxikologie, Psychologie oder Pharmakologie genauso wie Diätetik und Beratungstechniken. Die Berufsrichtlinien für einen Diätassisten besagen außerdem, dass solche sich kontinuierlich fortbilden müssen. Ihr Wissen ist also stets auf dem neuesten Stand.

Wer also einen echten Ernährungsexperten sucht, sollte auf diese staatlich anerkannte Qualifikation achten.

Jeder darf sich Ernährungsberater nennen, denn die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt.

Ernährungsberatung oder Ernährungstherapie - Wer darf was?

Auf den ersten Blick scheinen Ernährungstherapie und Ernährungsberatung dasselbe zu sein: In beiden Disziplinen werden wir rund um eine gesunde, nährstoffreiche Ernährung informiert. Ebenso will sowohl der Ernährungstherapeut als auch der Ernährungsberater unsere Gesundheit erhalten oder ernährungsbedingte Krankheiten positiv beeinflussen. Dennoch gibt es Unterschiede, die ich Ihnen nun darlegen möchte.

Eine Ernährungsberatung dient in erster Linie der Prävention, genauer der Vorbeugung ernährungsbedingter Krankheiten. Sie richtet sich vor allem an gesunde Menschen und wird oftmals auch von Menschen in Anspruch genommen, deren Lebenslage eine besondere Form der Ernährung erfordert, bspw. in der Schwangerschaft oder im höheren Alter. Als Ernährungsberater führen Sie intensive Beratungsgespräche mit Ihren Kunden, um mehr über deren alltägliche Essgewohnheiten und ihre gesundheitliche Verfassung zu erfahren. Im Anschluss erstellen Sie einen auf den Kunden abgestimmten Ernährungsplan, durch den einer Mangelernährung vorgebeugt und ein gesundes Körpergewicht erreicht werden soll. Sie dürfen keine Kranken behandeln, es sei denn Sie sind ausgebildeter Diätassistent oder haben ein Studium in Ernährungswissenschaften absolviert.

Die Ernährungstherapie ist für erkrankte Menschen gedacht. Ziel einer solchen ist es, die Behandlung ernährungsbedingter Krankheiten (bspw. Reizdarmsyndrom, Adipositas, erhöhter Blutdruck) zu ergänzen oder krankheitsbedingte Ernährungsprobleme (bspw. Mangelernährung durch schwere Stoffwechselstörungen oder Tumorerkrankungen) zu lindern. Als Ernährungstherapeut erstellen Sie individuelle Pläne im Hinblick auf die vorhandene Erkrankung und ergreifen verhaltenstherapeutische Maßnahmen.

Karrieremöglichkeiten

Ein Studium in Ernährungswissenschaften verschafft Ihnen breit gefächerte Kenntnisse im Bereich Ernährung und Medizin, wodurch Ihnen viele Tätigkeitsbereiche offenstehen: Sie können in Altenheimen, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern sowie Kureinrichtungen arbeiten, ebenso wie in Großküchen, Mensen oder Kantinen. Auch eine Tätigkeit in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie oder in der chemischen sowie pharmazeutischen Industrie ist möglich.

Der Bachelor-Studiengang Ernährungsberatung befähigt Sie dazu, in folgenden Einsatzfeldern tätig zu werden:

  • Wirtschaftsorientierte Unternehmen: Fitness-­ und Gesundheitsunternehmen, Ernährungsfachpraxen, Unternehmen der Lebensmittelindustrie, Wellnesshotels und Kureinrichtungen
  • Traditionelle Einrichtungen: Apotheken, Arztpraxen und Ärztehäuser, Krankenkassen
  • Betriebliche Gesundheitsförderung: Unternehmen mit eigenem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM)
  • Kommunale Einrichtungen: Schulen und Bildungsanbieter, Volkshochschulen, Öffentliche Beratungsstellen
  • Sonstige: Vereine, Sportverbände, Verlage, Medienunter­nehmen

Ernährungswissenschaften im Fernstudium: Diese Fernstudiengänge gibt es

Im folgenden stelle ich Ihnen eine Auswahl von Studiengängen in Ernährungswissenschaften vor.

StudiengangHochschuleStudiendauerStudieninhalteKosten

Fernstudiengang
3 SemesterEinführung in das wissenschaftliche Arbeiten, Evidenzbasierte Praxis, Recht im Gesundheitswesen, Novel Food and Health Claims, Gütesiegel für Lebensmi…ab 9019 € insgesamt
ab 259 € monatlich

Fernstudiengang
6 SemesterEinführung in Ernährungswissenschaften und wissenschaftliches Arbeiten, Kompetenzen für Studium und Karriere, Kommunikation, Visualisieren und Präsent…ab 11448 € insgesamt
ab 268 € monatlich

Fernstudiengang
6 SemesterLebensmittelwissenschaften, Ernährungsmedizinische Grundlagen & klinische Ernährungstherapie, Ernährungspolitik, Public Health & Präventionab 10500 € insgesamt
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Fernstudiengang
6 SemesterAllgemeine Betriebswirtschaftslehre, Marketing und Konsumverhalten, Biologie und Mikrobiologie, Lebensmittelmikrobiologie, Chemie, Lebensmittelchemie …ab 13968 € insgesamt
ab 299 € monatlich

Fernstudiengang
6 SemesterChemische und Physikalische Grundlagen, Einführung Wissenschaftliches Arbeiten, Statistik, Anatomie und Physiologie, Biochemie und Biochemie der Ernäh…ab 15063 € insgesamt
ab 259 € monatlich

Fernstudiengang
6 SemesterSchlüsselqualifikationen für Studium und Beruf, Biowissenschaftliche Grundlagen I, Naturwissenschaftliche Grundlagen, Wissenschaftliches Arbeiten für …ab 13284 € insgesamt
ab 219 € monatlich

Einen umfassenden Überblick über alle relevanten Studiengänge im Fachgebiet Ernährungswissenschaften finden Sie hier.

Ernährungsberatung im Fernstudium an der DHfPG

Bisher gibt es deutschlandweit nur einen einzigen Studiengang Ernährungsberatung und zwar an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement mit Sitz in Saarbrücken. Darüber hinaus gibt es noch 8 weitere Standorte in Deutschland sowie einen in der Schweiz und einen in Österreich. Das Besondere an diesem Studiengang ist, dass es sich hierbei um ein Duales Studium handelt: Sie eignen sich fundiertes Fachwissen in der präventiv-orientierten Ernährungsberatung an, während Sie es gleichzeitig mit den berufsrelevanten Bereichen Ernährung, Bewegung und Verhalten verknüpfen.

Die Studiendauer beträgt 7 Semester mit Präsenzphasen an 61 Tagen, vor Ort oder digital. Die Studiengebühren belaufen sich auf 360,- Euro pro Monat.

An dieser Stelle möchte ich Ihnen die Studieninhalte des Studiengangs Ernährungsberatung der Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement vorstellen.

  • 1. und 2. Semester: Propädeutikum - Einführung in das duale Studium der DHfPG, Wissenschaftliches Arbeiten I - Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens, Beratungs- und Servicemanagement, Ernährung I - Ernährungsphysiologische Grundlagen, Psychologie des Gesundheitsverhaltens, Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Medizinische Grundlagen
  • 3. und 4. Semester: Biochemie I - Zellstoffwechsel, Marketing I - Operatives Marketing, Ernährung II - Prävention von Erkrankungen, Trainingslehre I - Allgemeine Trainingslehre und Krafttraining, Ernährungspsychologie, Wissenschaftliches Arbeiten II - Forschungsseminar
  • 5. und 6. Semester: Kommunikation und Präsentation, Biochemie II - Stoffwechsel auf Organebene, Ernährung III - Zielgruppenspezifische Beratung, Lebensmittelkunde, Ernährung IV - Ernährungsformen, Recht, Nahrungsergänzungen, Trainingslehre II - Ausdauertraining, Konzepte / Strategien der Ernährungsberatung
  • 7. Semester: Wissenschaftliches Arbeiten III - Vorbereitung auf dieAbschlussarbeit, Bachelor Thesis, Interdisziplinär

Das lernen Sie im B.Sc. Ernährungswissenschaften

Wie Sie weiter oben gesehen haben, gibt es bereits viele Hochschulen, die den Studiengang Ernährungswissenschaften anbieten. Daher möchte ich hier exemplarisch die Studieninhalte der IU Internationale Hochschule darstellen.

  • 1. Semester: Chemische und Physikalische Grundlagen, Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten für Psychologie und Gesundheit, Statistik, Anatomie und Physiologie, Biochemie und Biochemie in der Ernährung, Grundlagen der Mikro- und Molekularbiologie
  • 2. Semester: Ernährungsphysiologie, Interkulturelle und ethische Handlungskompetenzen, Ernährungslehre und Angewandte Ernährungslehre, Hygiene und Toxikologie, Kosten- und Leistungsrechnung, Lebensmittelwissenschaft
  • 3. Semester: Warenkunde und Bromatologie, Lebensmitteltechnologie, Personal Skills, Marketing, Grundlagen der Pathophysiologie, Ernährungsassoziierte Erkrankungen
  • 4. Semester: Je ein Projekt mit lebensmittelwissenschaftlichen und diätetischen Übungen, Ernährungssoziologie, Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen, Lebensmittelrecht, Persönlichkeitspsychologie & Differentielle Psychologie
  • 5. Semester: Kommunikation und Gesprächsführung I und II, zwei Praxisprojekte Ernährungswissenschaften, Seminar zu aktuellen Themen der Ernährungswissenschaften, Agiles Projektmanagement
  • 6. Semester: Wahlpflichtmodul A, Wahlpflichtmodul B, Bachelorarbeit

Die IU bietet Studierenden im 6. Semester viele Möglichkeiten sich in interessanten Wahlpflichtmodulen ausführlicher mit einzelnen Themen auseinanderzusetzen.

Ihr erstes Vertiefungsmodul wählen Sie aus diesen Themen: Biofunktionalität von Lebensmitteln, Ernährungstherapie I, Qualitätsmanagement Ernährung

Ihr zweites Vertiefungsmodul wählen Sie aus diesen Themen: Beratung und Einflussfaktoren, Biofunktionalität von Lebensmitteln, Einführung in die Gesundheitspsychologie, Ernährungstherapie II, gängige Fremdsprachen, Gastronomie und Catering, Gesundheitsökonomie, Health Care Management, Kommunikation und PR, M- und E-Health, Marktpsychologie, Phramakologie und Clinical Reasoning, Qualitätsmanagement, Studium Generale, Unternehmensgründung und Innovationsmanagement

Während Ihres Studiums absolvieren Sie außerdem zwei Praktika mit je 150 Stunden. Das "Diätetische und Ernährungstherapeutische Praxisprojekt" absolvierst du in Kliniken, Krankenhäusern oder bei zertifizierten Ernährungsberatern. Das "Lebensmittelwissenschaftliche und -technologische Praxisprojekt" können Sie in der lebensmittelherstellenden Industrie absolvieren.

Im folgenden Video erfahren Sie mehr zum Fernstudium Ernährungswissenschaften an der IU Internationalen Hochschule und der SRH Mobile University:

Weiterbildung zum Ernährungsberater bzw. zur Ernährungsberaterin: Diese Kurse gibt es

Nun möchte ich Ihnen einige Weiterbildungen im Bereich Ernährungsberatung vorstellen. Diese Tabelle enthält detaillierte Informationen zu Studiendauer- und inhalten sowie zu den Kosten, die während des Studiums auf angehende Ernährungsberaterinnen und -berater zukommen.

StudiengangHochschuleStudiendauerStudieninhalteKosten
14 MonateGrundlagen der Ernährungslehre, Grundbestandteile der Nahrung, Weg der Nahrung, Allgemeine Richtlinien zur gesunden Ernährung, Besondere Ernährungsemp…ab 2074 € insgesamt
ab 139 € monatlich
4 MonateAltersmäßige, ernährungsphysiologische Anforderungen, Erarbeitung von Ernährungsplänen nach den Referenzwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährun…ab 206 € monatlich
9 Monateu.a. medizinische Grundlagen des Verdauungssystems, Stoffwechsel und Nährstoffe, Ernährungsempfehlungen & Ernährungsberatung, Nahrungsmittelunverträgl…ab 1050 € insgesamt
ab 117 € monatlich
8 MonateEinführung, Verortung, Verdauung, Einführung in Stoffwechsel und Nährstoffe, Ernährungsempfehlungen und Ernährungsberatung, Nahrungsmittelunverträglic…ab 970 € insgesamt
ab 110 € monatlich

Diese Tabelle zeigt Ihnen nur eine Auswahl der existierenden Weiterbildungen. Einen umfassendes Blick können Sie sich an dieser Stelle machen.

Fazit

  • Ernährungswissenschaften: In diesem Studiengang sollten Sie sich für wissenschaftliche Forschung und ein umfassendes Verständnis der Ernährung interessieren. Normalerweise beenden Sie Ihr Bachelorstudium innerhalb von drei bis vier Jahren. Anschließend können Sie u.a. in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Großküchen oder der Lebensmittel- und Getränkeindustrie arbeiten.
  • Ernährungsberatung: Wenn Sie den Wunsch, Menschen durch ihre ernährungsbezogene Beratung zu unterstützen und Ihre erworbenen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden, ist die Ernährungsberatung die bessere Entscheidung. Es gibt unterschiedliche Optionen wie Zertifikatsprogramme, Bachelor-Abschlüsse oder Weiterbildungskurse, weshalb die Dauer Ihres Studiums oder Ihrer Weiterbildung variieren kann. Als ausgebildeter Ernährungsberater werden Sie beispielsweise in Apotheken oder Arztpraxen, Fitnessstudios, Vereinen oder Schulen tätig sein.

 

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