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Weiterbildung am IST zum Stress- und Mentalcoach: Ablauf der Präsenzseminare

Ich bin bald am Ende meiner Weiterbildung zum Stress- und Mentalcoach am IST-Studieninstitut angelangt. In diesem Beitrag erzähle ich euch, wie ein Teil der insgesamt 4 Seminare abläuft und was die Seminare mir persönlich gebracht haben.

Vorab ein paar Infos zum Kurs und den Präsenzphasen. Insgesamt stehen für den Lehrgang 4 Präsenzseminare an. Die ersten beiden Seminare sind optional und dauern je 2 Tage. An denen habe ich jetzt teilgenommen. Die anderen beiden dauern je 3 Tage, sind eher praktischer Natur und verpflichtend, wenn man die Kursleiterlizenz Progressive Muskelrelaxation und die Kursleiterlizenz Autogenes Training möchte.

In diesem Beitrag soll es also nur um die beiden ersten Seminare gehen. Ich selbst habe die in umgekehrter Reihenfolge absolviert. Das lag daran, dass ich das allererste Seminar kurzfristig absagen musste. Normalerweise muss man dann eine Krankschreibung vorlegen, so kann man es später wiederholen. Eine Krankschreibung hatte ich nicht – netterweise durfte ich nach Absprache mit einer unserer IST-Betreuerinnen trotzdem ein paar Monate später wiederholen.

Seminarort und Unterkunft

Beide Seminare fanden in Düsseldorf statt. Alternative Orte werden nicht angeboten, zumindest nicht für meinen Kurs zum Stress- und Mentalcoach. Das liegt daran, dass die Teilnehmerzahl nicht hoch genug ist, um Seminare an verschiedenen Orten in Deutschland anzubieten. Anders ist das aber, das habe ich vor Ort erfahren, in Kursen mit größerem Andrang, beispielsweise im Fernkurs Betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK), dessen Präsenzphasen man auch in Berlin und München besuchen kann.

Die Seminare begannen jeweils Freitags 10 Uhr und Samstags 9 Uhr und endeten gegen 17–18 Uhr.

Jedenfalls sollte man die Anreise unbedingt in die Gesamtkosten kalkulieren. Ich lebe in Thüringen und bin knapp 4 Stunden bis Düsseldorf unterwegs. Bei einem Diesel und sparsamer Fahrweise sind das um die 50,– Euro hin und zurück plus Abnutzung. Mit der Bahn wären es, dank Kooperation von Bahn und IST, immerhin knapp 100,– Euro hin und zurück.

Nicht zu vernachlässigen ist der Reisestress. Bei mir hieß das: 5 Uhr losfahren, dann nach der Fahrt noch 8 Stunden volle Konzentration im Seminar. Dann schlecht schlafen im Hotel. Noch einmal 8 Stunden Seminar + anschließend 4 Stunden Rückfahrt. Wer in der Nähe des Seminarorts lebt, für den wird das Ganze natürlich nicht so stressig.

Und auch die Unterkunft verursacht Kosten. Ich war im B&B Hotel Düsseldorf-Hbf, je 1 Nacht. Beim ersten Seminar waren das glatt 100,– Euro pro Nacht, Messepreis. Ansonsten sind es um die 50. Das Hotel ist zwar hervorragend gelegen; bis zur IST-Hochschule sind es keine 5 Minuten Weg. Die Zimmer sind allerdings katastrophal klein und wenn man Pech hat, erwischt man ein Zimmer mit Blick auf die Kreuzung Kettwiger Straße/Erkrather Straße, an dem im 10-Minuten-Takt eine Tram vorbeirumpelt. Also unbedingt ein Zimmer mit ruhiger Lage verlangen oder besser gleich in ein Hotel mit mehr als 3 Sternen einchecken. Aber wahrscheinlich sind die meisten von euch eh nicht so Schlafnazis wie ich.

„Versteckte“ Kosten

Hier mal als Beispielrechnung, was an Zusatzkosten auf einen zukommt, wenn man weiter weg vom Seminarort lebt und an allen Seminaren teilnehmen möchte:

  • Unterkunft: 2 Nächte + 2 Nächte + 3 Nächte + 3 Nächte für alle 4 Seminare, also insgesamt ca. 400–500 Euro. Sparen kann man hier, wenn man am ersten Seminartag anreist, wie ich das gemacht habe. Entsprechend bin ich bei insgesamt etwa 350,– Euro (50,– Euro mehr, weil ich fürs erste Seminar im Hotel den Messetarif gezahlt habe).
  • Fahrtkosten (Benziner): z. B. 60 Euro je Seminar, insgesamt also 200–250,– Euro. Mit der Bahn wird es entsprechend teurer. Mit dem Fahrrad kostet es nur ein paar ATP-Moleküle.
  • Verpflegung: Kommt natürlich auf den Standard an, den ihr pflegt. Bei studentischem Döner-Lifestyle kommt ihr mit 20,– Euro pro Seminar hin, insgesamt also etwa 100,– Euro. Oder ihr kocht euch vor, wie ich das meist mache, dann bleiben die Kosten überschaubar.

Ihr seht, wenn man hier an allen Seminaren teilnehmen will, kommen zu den reinen Studiengebühren schnell noch einmal 500–1000,– Euro dazu. Die sich aber voll und ganz lohnen, zumindest tun sie das für mich und für dieses Fernkurs.

Seminar 1: Erfolgreiches Stress- und Konfliktmanagement

Ich komme mal zu den einzelnen Seminaren. Wie oben erwähnt, die Reihenfolge ist für die meisten Kursteilnehmer genau andersrum. Außerdem kann es sein, dass die Kurse mittlerweile etwas umgestaltet wurden – auch die Studienunterlagen haben sich mittlerweile geändert, soweit ich weiß.

Themen dieses Seminar waren, wie der Titel schon sagt, Stressmanagement und Konfliktmanagement. Was Konflikte genau mit Stressbewältigung und Coaching zu tun haben, war mir vor dem Seminar nicht so richtig klar. Nach dem Seminar habe ich es verstanden.

Die Gruppe bestand aus etwa 13 Teilnehmern. 12 davon Frauen. Plus 1 Mann, das war ich ? Dozentin des Kurses war Frau Petra Sofia Hübers von TCP Kobus Personalberatung.

Die Teilnehmer sind überwiegend im Gesundheitsbereich tätig, Physios, Gesundheits- und Krankenpfleger etc., aber nicht nur. Frau Hübers, die Dozentin, ist spürbar erfahren als Coach, und auch auch als Dozentin und Kursleiterin – großartige Dozentin, die sicher auch alle anderen Teilnehmer begeistert und inspiriert hat.

Inhaltlich wurde ein wenig Theorie abgehandelt, ergänzend zu den Studienheften. Vor allem haben wir aber in Gruppen gearbeitet, zu zweit und auch dritt, was am zweiten Tag dann so richtig spannend wurde, denn da ging es um Konfliktmanagement und damit auch ans Eingemachte. Was da besprochen und zutage gefördert wurde, arbeitet heute noch in mir, mehr als einen Monat später.

Meiner Begeisterung könnt ihr sicher noch besser im Videoblog nachvollziehen, den ich für dieses Seminar gedreht habe:

Zwischendurch, das war bei beiden Seminaren so, kam übrigens immer wieder auch eine unserer Betreuerinnen vorbei und hat geduldig alle möglichen Fragen zu den Klausuren etc. beantwortet. Ansonsten hat die Hochschule einen netten Sozialbereich bzw. eine Art Lounge, in der man sich auch Kaffee & Kekse abholen kann. Oder man chillt einfach auf der Dachterrasse, auf der wir teilweise unsere Gruppenaufgaben durchgeführt haben.

Seminar 2: Anwendung von Coaching-Tools und Interventionstechniken

Nun zum zweiten Seminar, das normalerweise das erste Seminar ist und kurz nach Kursstart stattfindet. Da geht es nämlich erst einmal um Coaching an sich und vor allem um Interventionstechniken im Coaching.

Da ich Wiederholer war, bin ich in die nächste Kursgruppe gerutscht, als der Kurs, der nach meinem gestartet ist. Neue Kurse starten immer an 2 Terminen im Jahr (Oktober und März). Entsprechend, und das war das Interessante für mich, traf ich auf Teilnehmer, die ich noch nicht kannte.

Tatsächlich waren wir diesmal nur 6 Teilnehmer. Angekündigt hatten sich eigentlich mehr, aber ich vermute mal, dass der Stress, der mit der Anreise verbunden ist, viele dann bewegt, abzusagen oder einfach nicht aufzutauchen. So hatten wir es wirklich kuschlig und konnten noch intensiver in Gruppen arbeiten. Übrigens auch diesmal alle Frauen außer ich ?? Dozentin war wieder Frau Hübers!

Überwogen hat auch in diesem Seminar die Gruppenarbeit. Letztendlich ging es vor allem um Kommunikation, Gesprächstechniken und sehr tief rein in die Psychologie. Die Übungen waren teils regelrecht auslaugend, im positiven Sinne. Denn zum einen ist es richtig Arbeit, jemand Fremden aktiv zuzuhören und zu versuchen, innerhalb kürzester Zeit an den Kern eines Problems oder Konflikt zu kommen. Andererseits ist mindestens genauso anstrengend, Personen, die man vorher nicht kannte, den richtig deepen shit aus sich heraus zu erzählen. Krasse Erfahrung!

Und die Dozentin Frau Hübers immer mit Rat und Tat, mit wichtigem Feedback und mit teils fast beängstigendem psychologischen Gespür an unserer Seite.

Wie wertvoll so ein Seminar im Gegensatz zu den Studienheften ist, merkt man auch daran, dass man immer wieder Fragen stellen und diskutieren kann – umso wertvoller, wenn die Fragen dann noch von jemandem beantwortet werden, der sie aus Erfahrung heraus beantworten kann und immer gleich passende Praxisbeispiele liefert.

Auch zu diesem Seminar habe ich ein Vlog gedreht:

Fazit

Die Studienhefte sind schön und gut und superpraktisch als theoretische Untermauerung und um sich einen Grundstock an Wissen aufzubauen, das man dann wieder von sich geben kann, wenn mal jemand fragt.

Aber die Seminare gehen bis ins Stammhirn.

Ich hatte diesen Kurs ja auch gestartet, um auszuloten, ob Coaching zu mir passt. Nach den ersten beiden Seminaren ist klar: Ja, das passt. Das wäre mir wohl kaum durch bloßes Studienheft-Lesen so klar geworden.

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