Zulassungsvoraussetzungen
Am Fernkurs teilnehmen kann, wer folgende Voraussetzungen erfüllt:
- a) die staatliche Anerkennung als Erzieherin oder Heilerziehungspflegerin,
- b) eine danach ausgeübte mindestens einjährige hauptberufliche Tätigkeit in einer sozialpädagogischen oder sonderpädagogischen Einrichtung,
- c) berufliche Praxis während des Fernkurses durch Berufstätigkeit oder Praktikum.
Darüber hinaus sollten Sie Fähigkeit und Motivation zum eigenständigen Lernen mitbringen, sowie die Bereitschaft, mit anderen konstruktiv in Gruppen zusammenzuarbeiten.
Details
Der Fernkurs Heilpädagogik ist ein Bildungsangebot der Katholischen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz e.V. (KEB). Das Fernstudium Heilpädagogik bereitet innerhalb von 2,5 Jahren auf den Berufsabschluß als „staatlich anerkannte/r HeilpädagogIn“ vor. Es ist speziell auf die Bedürfnisse von Frauen und Männern zugeschnitten, die sich neben ihrer beruflichen Tätigkeit als ErzieherIn/HeilerziehungspflegerIn bzw. während der Familienphase zur HeilpädagogIn weiterbilden möchten.
Studieninhalte
Der Fernkurs ist in 11 Lernmodule gegliedert, die sich inhaltlich am Lehrplan des Landes Rheinland-Pfalz für den Bildungsgang Heilpädagogik orientieren. In den Lernmodulen werden verschiedene konkrete Lernsituationen vorgegeben, die zu bearbeiten sind. Dadurch erwerben sich die Teilnehmenden Fach- und vor allem Handlungskompetenz. Begleitend zu den Lernmodulen werden 400 Stunden heilpädagogische Praxis abgeleistet.
Lehrgangsinhalte sind: Didaktik/Methodik der Heilpädagogik; Eltern- und Familienberatung; Grundlagen der Heilpädagogik; Gruppenpädagogik und Kommunikation; Heilpädagogische Diagnostik; Heilpädagogische Förderung durch Kunst und Werken; Heilpädagogische Förderung durch Motopädagogik; Heilpädagogische Förderung durch Musik und Rhytmik; Heilpädagogische Förderung durch Spiel; Leitfaden zur Gründung einer heilpädagogischen Praxis; Heilpädagogisches Arbeiten mit alten und behinderten Menschen; Medizin; Pädagogik bei geistiger Behinderung, bei Hörschädigungen, bei körperlicher Behinderung, bei Sehschäden, bei Sprachbeeinträchtigungen, bei Verhaltensstörungen; Pflege in der Heilpädagogik; Psychologie; Soziologie; Theologie, Anthropologie und heilpädagogische Ethik; Recht; Leitfaden für schulische Aspekte der Lernbehindertenpädagogik.
Lehrgangsablauf
Der Lehrgang ist als Fernstudium angelegt. Sie erhalten die Lehrgangsmaterialien per Post nach Hause und arbeiten diese selbstständig durch. Das Lehrmaterial besteht aus insgesamt 24 Lehrbriefen, 2 Leitfäden, 11 Studienführern sowie Fachbüchern.
Anhand der Studienbriefe erarbeiten sich die TeilnehmerInnen im Selbststudium die Inhalte der verschiedenen Lernfelder/Lernmodule. Die Studienbriefe sind fernstudiendidaktisch gestaltet. Piktogramme und Marginalien, Zusammenfassungen, Fallbeispiele und Übungsaufgaben erleichtern die Bearbeitung. Sie sind an den Lehrplänen der Fachschulausbildung in Rheinland-Pfalz orientiert. Als AutorInnen wurden Fachleute aus Universitäten, Fachhochschulen, Fachschulen und der heilpädagogischen Praxis gewonnen.
Hinzu kommen Präsenzveranstaltungen. Sie stellen Veranstaltungen dar, in denen Lehrende und Lernende persönlich anwesend sind. Sie dienen der sozialen Interaktion, der Wissensvermittlung, dem Lerntransfer und der Übung sowie der Prüfungsvorbereitung und erlauben eine direkte Rückmeldung. In den Präsenzphasen werden bevorzugt Lernformen angeboten, die die Interaktion aller Beteiligten fördert, wie Planspiele, Fallstudien oder Rollenspiele. Des weiteren werden Wissensinhalte vermittelt, die über Medien weniger gut oder gar nicht darstellbar sind. Gerade in der Heilpädagogik kommt der Herstellung eines persönlichen Bezuges und der Gestaltung von Beziehung eine herausragende Rolle zu. Durch die erwachsenengerechte, didaktische Gestaltung der Präsenzphasen, die an einem ganzheitlichen Lernen orientiert ist, wird die Gelegenheit zur Übung, zum eflektieren und zur Selbsterfahrung der Teilnehmenden gegeben. Dialogische Lernformen unterstützen den Erwerb pädagogischer Handlungskompe-tenzen, sowie die Weiterentwicklung von Personal- und Sozialkompetenz. Die Präsenzveranstaltungen finden an insgesamt 40 Tagen (17 Wochenenden, 2 x 3 Tage im Block) statt.
Bestandteil der Ausbildung ist zudem die Heilpädagogische Praxis. Der Praxisorientierung kommt im Fernkurs Heilpädagogik ein hoher Stellenwert zu, da sich heilpädagogisches Handeln in der persönlichen Interaktion und Kommunikation vollzieht. Um den TeilnehmerInnen reflektierte Praxiserfahrungen zu ermöglichen, wurden neben den Präsenzveranstaltungen Praxistage vorgesehen. Sie ermöglichen die Erprobung gelernter Methoden in der heilpädagogischen Praxis. An den Praxistagen werden die Praxisaufgaben aus dem Fernkurs umgesetzt. Dazu gehören Beobachtungen, Übungen, Förderdiagnostik, Förderplanung und das Durchführen von heilpädagogischen Angeboten. Die Praxisaufgaben werden von den Teilnehmenden geplant, dokumentiert und reflektiert, sie werden von der Mentorin betreut und bewertet. Die Praxisarbeit/das Abschlussprojekt zum Schluss des Fernkurses stellt gleichzeitig eine Zulassung zur Prüfung dar. Das Thema dazu wird von der prüfenden Fachschule gestellt. In Rheinland-Pfalz sind insgesamt 400 Stunden heilpädagogische Praxis abzuleisten. Diese Praxis kann durch die berufliche Tätigkeit oder durch ein Praktikum in einer heilpädagogischen Einrichtung erworben werden. Die 400 Stunden heilpädagogische Praxis müssen von einer qualifizierten Fachkraft angeleitet werden, die über langjährige Berufserfahrung verfügt und z. B. einen der folgenden Abschlüsse hat: Diplom-HeilpädagogIn, Diplom-SozialpädagogIn, Diplom-PsychologIn, Diplom-PädagogIn, Lehramt mit zweitem Staatsexamen und Erfahrung in der Lehrerausbildung; sowie weitere Berufe, die zur Praxisanleitung qualifiziert sind. Die 400 Stunden praktischer Tätigkeit müssen zwingend in einem heilpädagogischen Arbeitsfeld abgeleistet werden. Es ist nicht möglich, die heilpädagogische Praxis in einer sozialpädagogischen Regeleinrichtung abzuleisten.
Angeboten werden zudem Exkursionen.
Lernen im Fernkurs vollzieht sich zunächst vorwiegend allein. Um die Kommunikation über erarbeitete Inhalte zu ermöglichen und den Austausch und das Lernen der TeilnehmerInnen zu unterstützen, finden sich diese selbstorganisiert in kleinen Gruppen von 5-7 Personen zusammen. Dort können gemeinsam Inhalte des Fernkurses vertieft und praktische Übungen erprobt werden. Auch die Exkursionen und Hospitationen können in diesem Rahmen organisiert und durchgeführt werden. Empfohlen werden Treffen in einem Turnus von vier Wochen. Ihre Lerngruppe können Sie übrigens über fernstudi.net organisieren!
Der Fernkurs Heilpädagogik dauert 2 1/2 Jahre. Für die Bearbeitung der Studienbriefe sind ca. 1500 Stunden im Selbststudium vorgesehen, hinzu kommen 40 Tage für Präsenzveranstaltungen, die vorwiegend am Wochenende stattfinden und die Heilpädagogische Praxis .
Abschluss
Der Fernkurs Heilpädagogik bereitet die TeilnehmerInnen innerhalb von 2,5 Jahren qualifiziert auf die NichtschülerInnenprüfung an einer staatlichen Fachschule für Sozialwesen, Bildungsgang HeilpädagogIn, vor.
Als NichtschülerIn (Externe) können Personen eine Prüfung an einer Fachschule ablegen, ohne die schulische Ausbildung dort absolviert haben.
Von der prüfenden Schule wird nach bestandener Prüfung der Abschluss als „staatlich anerkannte/r HeilpädagogIn“ verliehen. Die TeilnehmerInnen erhalten darüber hinaus nach jedem erfolgreich absolvierten Modul des Fernkurses ein Zertifikat der KEB.
Kosten
Die Kosten für den Fernkurs belaufen sich auf 5700.- €, die in 30 Monatsraten à 190.- € fällig werden. Eine Förderung nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (früher „MeisterBaföG“) ist abhängig von den individuellen Fördervoraussetzungen. Die Kosten für die Weiterbildungsmaßnahme können steuerlich geltend gemacht werden.
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Studienberatung
Fragen zum Weiterbildung Heilpädagogik? Stellen Sie Ihre Frage hier, auch anonym. Ein Mitarbeiter der Einrichtung Katholische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz oder die Redaktion wird Ihnen antworten.
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ja, der Abschluss „staatlich anerkannte/r HeilpädagogIn“, den Sie mit bestandener Prüfung erhalten, ist bundesweit anerkannt.
ja, Sie werden in allen Fächern geprüft. Im Unterschied zu den Prüfungen an Fachschulen werden NichtschülerInnenprüfungen in allen Fächern durchgeführt. Umfang und Anforderung entsprechen den Prüfungen für Schüler/-innen.
Was genau meinen Sie mit „wieviel Arbeiten darf man einem Tag schreiben“? Die Prüfungen finden u.E. zu bestimmten Terminen statt, die von den prüfenden Fachschulen festgelegt werden.
die Prüfung wird in Rheinland-Pfalz absolviert.
der Lernerfolg wird laut KEB überprüft durch das Bearbeiten von Übungsaufgaben in den Studienbriefen, das Erstellen von Hausarbeiten und Referaten, die Planung, Durchführung und Reflexion von Praxisaufgaben sowie das Anfertigen einer Facharbeit, die als Prüfungszulassung dient.
der Fernkurs Heilpädagogik bereitet die TeilnehmerInnen innerhalb von 2,5 Jahren qualifiziert auf die NichtschülerInnenprüfung an einer staatlichen Fachschule für Sozialwesen, Bildungsgang HeilpädagogIn, vor. Die Anmeldung zur Prüfung erfolgt u.W. über das zuständige Schulamt.
Zur Durchfallquote liegen uns leider keine Zahlen vor, erfragen Sie diese ggf. an einem Schulamt oder bei der KEB.