Bibliografieren und Literaturverwaltung

Übersicht: Literaturverwaltung und Quellenverwaltung mit Word, citavi, Endnote und Karteikarten.

Das Erstellen Ihrer Bibliografie geht Hand in Hand mit der Recherche. Sie werden nicht alle wichtige Literatur in einem Rutsch recherchieren; vielmehr stoßen Sie im Verlauf Ihrer Arbeit auf neue Titel, lassen eventuell von Titeln ab, die sich als unbrauchbar erwiesen haben. Eine Literaturverwaltung wird Ihnen dabei einige Arbeit abnehmen. Mit einer guten Literaturverwaltung können Sie zudem wichtige Zitate sofort digital bannen, sodass aufwändiges Nachschlagen und Suchen entfällt.

Eine Literaturverwaltung müssen Sie nicht ausschließlich für Ihre wissenschaftliche Abschlussarbeit verwenden. Es kann auch ratsam sein, alle Literatur, die Ihnen während des Studiums begegnet und die Sie als wichtig erachten, mit einer Literaturverwaltung zu erfassen. So haben Sie wichtige Zitate immer parat, ohne lange Suchen zu müssen.

Alternativ benutzen Sie Ihren Kopf und Ihr Gedächtnis.

Karteikarten

Bibliographieren mit KarteikartenGehören Sie zu den Altmodischen, die sich vor Technik fürchten und ihre Literatur lieber offline verwalten? Dann benutzen Sie doch Karteikarten, auf denen Sie alle möglichen bibliografischen Daten erfassen, die Sie zudem mit Hinweisen und Zitaten versehen können. Benutzen Sie Karteikarten mit verschiedenen Farben und ein System, in das Sie diese Karten einordnen sollten. A5 ist dabei für die Karten wohl Mindestgröße, falls Sie sie auch mit Zitaten beschreiben wollen.

Dieses System von Karteikarten kann sicherlich nicht abstürzen und funktioniert auch ohne Strom – auch Kerzen erzeugen Licht. Allen anderen sei geraten, entweder eine Software zur Literaturverwaltung zu benutzen, oder alle Titel händisch direkt ins Dokument einzupflegen, wobei diese Liste ab und an ausgedruckt werden sollte.

Für die Literaturverwaltung per Software eignen sich verschiedene Programme.

Word 2007

Seit Office 2007 ist in Word auch eine Literaturverwaltung integriert, die sich über das Register „Verweise“ aufrufen lässt. Für die meisten Bachelorarbeiten, Masterarbeiten und Diplomarbeiten dürfte diese Literaturverwaltung ausreichend sein.

Quellenverwaltung Word 2007Über die Funktion „Quellen verwalten“ können Sie Quellen erstellen, die dann mit wenigen Klicks in den Text integriert werden. Zum Schluss lassen Sie sich von Word bequem ein Literaturverzeichnis erstellen, das automatisch aktualisiert werden kann.

Um eine Quelle hinzuzufügen, klicken Sie im Register „Verweise“ auf „Quellen verwalten“, dort auf „Neu“. Geben Sie alle wichtigen Daten an und klicken auf „OK“.

Word 2007 QuellenmanagerAls Standard ist der APA-Zitierstil eingestellt; stellen Sie ihn eventuell auf „Chicago“.  Um einen Literaturnachweis im Text einzufügen klicken Sie auf „Zitat einfügen“ und wählen die entsprechende Quelle. Die Quellenangabe wird jetzt in Platzhalter-Form im Dokument eingefügt. Klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und gehen auf „Zitat bearbeiten“. Sie können auch Seitenzahlen angeben (auch in der Form „S. XXX“). Bedenken Sie, dass zwischen der Abkürzung „S.“ und der Zahl ein geschütztes Leerzeichen stehen sollte (STRG+SHIFT+LEERTASTE).

Nachdem Sie alle Literatur erfasst haben, können Sie ein Literaturverzeichnis erstellen. Klicken Sie auf „Literaturverzeichnis“ und „Literaturverzeichnis einfügen“. Word erstellt Ihnen nun ein Literaturverzeichnis, das Sie mit Rechtsklick und „Felder aktualisieren“ immer wieder aktualisieren können.

Office 2007 gibt es mittlerweile auch in einer günstigen Studentenversion, z. B. bei Amazon.de.

Citavi

Literaturverwaltung mit citaviCitavi ist ein Literaturverwaltungsprogramm, das sich in seiner kostenlosen Standard-Version hauptsächlich für Seminararbeiten, Diplomarbeiten, Masterarbeiten & Co. eignet, denn es können nur Datensätze mit maximal 100 Literaturangaben gefüllt werden.

Dabei bietet citavi eine sehr große Auswahl an Dokumenttypen, die verwaltet werden können.

Um nach der Installation des Programmes einen Titel hinzuzufügen, klicken Sie auf „Neu“, „Neuer Titel“ (oder drücken Sie STRG + N), wählen Sie einen Dokumenttyp und füllen das folgende Formular mit den bibliografischen Angaben aus.

Quellen bequem mit citavi verwaltenZusätzlich können Sie zu jedem Titel Abstracts formulieren, Schlagwörter und Standorte angeben, Zitate einfügen und vieles mehr.

Für die Literaturliste können Sie dann den Citavi-Standard-Zitationsstil verwenden. Sie können aber auch neue Stile hinzufügen. Klicken Sie dazu auf „Zitation“ und „Zitationsstil wechseln“, im neuen Fenster auf „Zitationsstile hinzufügen“. Citavi lädt dann über das Internet den von Ihnen gewünschten Stil herunter.

Leider ist Citavi nicht in Word integriert, sodass Sie das Literaturverzeichnis dann manuell einpflegen müssen.
Klicken Sie dazu auf „Literaturliste“ und dort auf „In die Zwischenablage kopieren“. In Word können Sie die Liste dann mittels STRG+V oder Rechtsklick und „Einfügen“ an die entsprechende Stelle importieren.

Wie bereits erwähnt, eignet sich die Free-Version eher für Bachelorarbeiten oder Diplomarbeiten mit einer Bibliografie weniger als 100 Titel. Doktoranden sei die kostenpflichtige Vollversion empfohlen, die ca. 90,– kostet.

Endnote

Literatur und Quellen mit Endnote verwaltenEndnote eignet sich aufgrund seiner Komplexität und auch seines Preises (ca. 175,– €) eher für Dissertationen und Forschungseinrichtungen. Gegenüber z. B. Citavi lässt die Usability sehr zu wünschen übrig. Dafür wird es in Word integriert und bietet die Möglichkeit einer Online-Literaturrecherche.
Um eine Literaturangabe in Endnote hinzuzufügen erstellen Sie ein neues Projekt und klicken dann auf „New Reference“. In der Liste können Sie den Dokumententyp angeben, in der Maske geben Sie die bibliografischen Details ein.

Wenn Sie auf Ihren so erstellen Eintrag klicken und danach auf „Insert Citation“ wird die Kurzform der Literaturangabe direkt ins Worddokument eingefügt.

Mit einem Klick auf „Format Bibliographie“ kann dann ans Ende des Dokumentes ein Literaturverzeichnis eingefügt werden. Der Vorteil ist, dass es sich automatisch aktualisieren lässt, wie auch alle einzelnen Verweise im Text. Sie können also bequem im Endnote-Programm Ihre Literaturangabe ändern, ohne im Text jeden einzelnen Verweis ändern zu müssen.

Endnote hat ist recht unbequem zu nutzen, auch wenn viele Institute und Wissenschaftler darauf schwören. Für kleine Arbeiten lohnt es sich nicht, Doktoranden sollten zweimal überlegen, ob sie sich für ihre Dissertation auf Endnote einlassen wollen oder doch nicht lieber auf das intuitiver zu bedienende Citavi.

Fazit: Literaturverwaltung mit Endnote, Citavi, Word?

Für die Technik-Angsthasen und Klassiker bieten die Karteikarten eine gute Möglichkeit der Literaturverwaltung, die sich für alle Arten von wissenschaftlichen Arbeiten eignet.

Endnote sei den hartgesottenen Usern empfohlen, denen ihre Zeit nicht zu schade ist, um sich in eine Literaturverwaltung einzuarbeiten; der größte Vorteil allerdings ist die Integration in Word. Aufgrund der Komplexität des Programmes eignet es sich am besten für Forschungsinstitute, eventuell auch für Dissertationen.

Die Literaturverwaltungsfunktion von Word ist für Seminararbeiten und auch für Diplomarbeiten bzw. Masterarbeiten geeignet, nicht aber für längerfristige Archivierung. Sie ist zwar sehr praktisch, aber noch recht eingeschränkt in ihren Möglichkeiten. Dafür muss bei Änderungen nicht das ganze Dokument auf zu ändernde Verweise hin untersucht werden, auch das automatische Literaturverzeichnis ist sehr bequem.

Die beste Oberfläche zur Literaturverwaltung bietet wohl citavi, auch wenn es leider nicht in Word integriert ist. Es ist nicht nur empfehlenswert für eine wissenschaftliche Abschlussarbeit, sondern für das gesamte Studium, da jeder Literatureintrag auch mit entsprechenden Zitaten und Anmerkungen gefüllt werden kann.

Wie sieht ein Literaturverzeichnis aus?

Unabhängig davon, dass moderne Software zur Literaturverwaltung Ihnen ein Literaturverzeichnis anhand Ihrer eingegebenen Daten erstellt, sollen Sie wissen, wie ein Literaturverzeichnis aussieht. (Natürlich sollten Sie auch wissen, welchen Zweck ein Literaturverzeichnis eigentlich hat. Welchem Zweck dient ein Literatuverzeichnis? Und gibt es einen Unterschied zwischen einem Literaturverzeichnis und einer Bibliographie?)

Üblicherweise werden im Literaturverzeichnis einer wissenschaftlichen Arbeit die Titel alphabetisch sortiert nacheinander aufgezählt. Bei umfangreicheren Verzeichnissen, etwa in Dissertationen, kann das Literaturverzeichnis auch nach der Art der Literatur (Quellen, Sekundärliteratur etc.) sortiert sein.

Mehr zum Layout und zur Typografie eines Literaturverzeichnisses erfahren Sie im Abschnitt über Textverarbeitung und Typografie mit Word.

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