„Deutschland braucht einen Bildungs-Turbo“ – IU-CEO Sven Schütt fordert radikale KI-Strategie für Lernen und Arbeit
In einem Standpunkt im Tagesspiegel ruft Sven Schütt, CEO der IU Group, die neue Bundesregierung zu einer umfassenden Reform von Bildung, Arbeit und Digitalisierung auf. KI verändere die Welt rasant – Deutschland drohe den Anschluss zu verlieren, wenn nicht entschlossen gehandelt werde.
Sven Schütt, CEO der IU Group und der IU Internationalen Hochschule, hat am 30. Mai 2025 in einem Gastbeitrag im Tagesspiegel („Lernen für das KI-Zeitalter – ein Weckruf aus dem Bildungsmaschinenraum“) eine grundlegende Neuausrichtung der deutschen Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik gefordert. Anlass ist der kürzlich veröffentlichte Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung aus Union und SPD, der laut Schütt zwar ambitionierte Ziele formuliere, jedoch keine integrierte Gesamtstrategie für Bildung, Arbeit und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz erkennen lasse.
Kern seiner Kritik: Die Themen Bildung, Digitalisierung und KI würden isoliert behandelt, statt in einem gemeinsamen Zukunftsplan zusammengeführt zu werden. „KI verändert alles – wie wir lernen, was wir lernen müssen, wie und wo wir arbeiten“, schreibt Schütt. Es brauche deshalb eine übergreifende Vision, die über Einzelinitiativen hinausgehe.
Schütt warnt davor, das Bildungssystem lediglich weiterzuentwickeln, statt es grundlegend neu zu denken. Er fordert eine „Revolution hin zu personalisiertem, adaptivem, KI-gestütztem Lernen – von der Kita bis zur Rente“. Lebenslanges Lernen müsse zur Infrastruktur werden, nicht zum Nebenschauplatz, und der Erwerb von KI-Kompetenz müsse zur Grundbildung gehören – vom Kindergarten bis in die Chefetage.
In einem begleitenden LinkedIn-Beitrag unterstreicht Schütt diese Forderungen und benennt konkrete Maßnahmen: Eine zentrale Weiterbildungsplattform, ein Digitalministerium mit umfassender Zuständigkeit sowie ein „KI-Transformationspakt“ mit der Wirtschaft. Die IU Group positioniert sich in diesem Zusammenhang als Vorreiter: Mit eigenen KI-Tutoren, einem umfassenden Weiterbildungsangebot und AI-Literacy in allen Studiengängen setze man Maßstäbe in der Umsetzung.
Laut Schütt sei der Zeitpunkt jetzt entscheidend: „Ein historisches Fenster ist offen.“ Er richtet einen Appell an die neue Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz sowie an Akteure wie Lars Klingbeil und Karsten Wildberger, Deutschland zur führenden Nation für „Amplified Intelligence“ zu machen. Abschließend macht er deutlich: „Die KI wartet nicht. Die globale Konkurrenz schläft nicht.“
Die Expertise von Sven Schütt beruht auf mehr als 14 Jahren Erfahrung als CEO der IU Group sowie beruflichen Stationen bei der Hertie School, der Bundesagentur für Arbeit und McKinsey & Company. Der promovierte Neurobiologe mit zusätzlichem Studium in Philosophie und Physik setzt sich seit Jahren für innovative Bildungsmodelle und die Demokratisierung von Hochschulbildung ein.
Foto: IU Internationale Hochschule
Veröffentlicht am 16.06.2025 06:10 von Christian Wolf
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