03.10.2025

Auszeichnung für ethische KI-Forschung: Bundesverdienstkreuz für RPTU-Professorin Katharina Zweig

Informatikprofessorin Katharina Zweig von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) ist am 1. Oktober 2025 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte damit Zweigs langjähriges Engagement für eine verantwortungsvolle Gestaltung Künstlicher Intelligenz (KI), die den Menschen und gesellschaftliche Werte in den Mittelpunkt stellt.

Zweig forscht und lehrt am Fachbereich Informatik der RPTU, wo sie das „Algorithm Accountability Lab“ leitet und den bundesweit einzigartigen Studiengang „Sozioinformatik“ verantwortet. Ihr wissenschaftlicher Fokus liegt auf der Analyse der Fairness und Qualität von KI-Systemen sowie auf deren gesellschaftlichen Auswirkungen. Der Präsident der RPTU, Malte Drescher, hob hervor, dass Zweig die KI-Forschung der Universität durch ihre Arbeit um gesellschaftlich relevante Fragestellungen bereichere.

Die Biochemikerin und Informatikerin zählt laut Universität zu den Pionierinnen der kritischen Algorithmus- und Data-Science-Forschung in Deutschland. Mit ihrer Arbeitsgruppe entwickelt sie Methoden, um ethische Aspekte von KI messbar zu machen und in die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte einzubringen. Dabei stehen demokratische Werte und gesellschaftliche Verantwortung im Mittelpunkt. Zweig betonte, Wissenschaftskommunikation habe einen wichtigen Stellenwert, damit technologischer Fortschritt dem Gemeinwohl diene.

Gemeinsam mit weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gründete Zweig das „Center for Ethics and the Digital Society“ an der RPTU. Die Einrichtung untersucht Chancen und Risiken der Digitalisierung aus unterschiedlichen Perspektiven. Ziel ist es, Studierende zu befähigen, den Einsatz von Software und KI kritisch zu reflektieren und für soziale Prozesse nutzbar zu machen.

Zweig engagiert sich zudem im öffentlichen Diskurs, unter anderem durch Vorträge und Mitgliedschaften in ministeriellen Beiräten und Kommissionen. Sie war unter anderem Co-Vorsitzende des Digitalrats Rheinland-Pfalz, Mitglied der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz des Bundestags und gehört seit 2014 dem Beratungskreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an. Für ihre Vermittlungsarbeit erhielt sie bereits mehrere Auszeichnungen, darunter den Abt-Jerusalem-Preis (2022), den DFG Communicator-Preis (2019) und den Ars Legendi-Fakultätenpreis (2017).

Als Autorin setzt sich Zweig dafür ein, Wissen über KI verständlich zu vermitteln. Ihr jüngstes Sachbuch erklärt die Funktionsweise und Grenzen von Sprachmodellen; Inhalte daraus sollen Schulen und Ausbildungsstätten kostenlos zur Verfügung stehen, um die Allgemeinbildung im Bereich KI zu stärken.

Quelle: Pressemitteilung vom 01.10.2025
Foto: Bundesregierung/Guido Bergmann
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