10.01.2025 👍1

Abkehr von X: Hochschulen wie die FernUni Hagen setzen ein Zeichen für Werte und Wissenschaft

In einem wegweisenden Schritt haben über 60 deutschsprachige Hochschulen und Forschungseinrichtungen beschlossen, ihre Aktivitäten auf der Plattform X (ehemals Twitter) einzustellen. Dieser Rückzug wird als deutliche Positionierung gegen die aktuellen Entwicklungen der Plattform gesehen, die im Widerspruch zu den Grundwerten der Institutionen stehen. Die FernUniversität in Hagen ist eine der beteiligten Hochschulen und hebt die Bedeutung von Weltoffenheit, Wissenschaftlichkeit und demokratischem Diskurs hervor.

Laut den Hochschulen sei die neue Ausrichtung von X mit einer verstärkten Verbreitung rechtspopulistischer Inhalte und der Einschränkung der organischen Reichweite nicht mit einer faktenbasierten Kommunikation vereinbar. Prof. Dr. Stefan Stürmer, stellvertretender Rektor der FernUniversität, betonte die Herausforderungen, die die Veränderungen im Umgang mit Social Media Plattformen mit sich bringen. So stehe X zunehmend für Extremismus, Hate Speech, Diskriminierung und Verschwörungserzählungen, was mit den demokratischen Grundwerten der Universität unvereinbar sei.

Die Entscheidung betrifft ausschließlich den zentralen Twitter-Account der Universität, andere soziale Medien bleiben von der Abkehr unberührt. Auch wenn es keine Verpflichtung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FernUniversität gibt, die Plattform zu verlassen, wird die Situation von ihnen individuell bewertet. Die FernUniversität plant, die zukünftige Entwicklung von Social Media Kanälen weiterhin kritisch zu beobachten.

Forschende der FernUniversität haben zudem bereits medienwissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf die negativen Aspekte der Plattform veröffentlicht. Der Forschungsschwerpunkt digitale_kultur thematisierte beispielsweise den Umgang mit Hate Speech und vermittelten basierend auf diesen Forschungsergebnissen ihre Bedenken hinsichtlich der Problematik der Digitalisierung. Professor Dr. Torsten Zesch arbeitete an einem Tool, das mit Hilfe von KI betont problematische Inhalte erkennen kann.

Der FernUni zufolge bleiben Profile der FernUniversität auf anderen Sozialplattformen wie LinkedIn, Instagram, Facebook, BlueSky, Mastodon und Threads aktiv, wobei auch dort die Ausrichtung kontinuierlich überwacht werde.

Quelle: FernUni-News vom 10.01.2025
Veröffentlicht am von , Fachredakteur

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