Fernabitur & Schule

Erfahrungsbericht von meinen schriftlichen Abitur-Prüfungen

Ich habe ja schon einmal darüber berichtet, wie die schriftlichen Prüfungen im Fernstudium Abitur ablaufen. Heute will ich euch einmal berichten, wie meine schriftlichen Prüfungen in den einzelnen Fächern abgelaufen sind. Bitte beachtet, dass meine Prüfungen inzwischen schon einige Jahre her sind. Es kann also sein, dass der Ablauf inzwischen in einigen Fächern ein wenig anders sein kann!

Schriftliche Abitur-Prüfung im Mathematik Leistungskurs

Auf die Mathematik-Prüfung war ich wohl am gespanntesten. Für dieses Fach hatte ich am meisten geübt und gelernt und hatte mir einiges davon versprochen. Genauso wie im Grundkurs üblich, haben wir in Mathematik drei Aufgabenstellungen erhalten. Da in unserem Jahr Statistik/Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht auf dem Lehrplan stand, kamen unsere drei Aufgaben aus den zwei Bereichen Analysis und Analytische Geometrie. Ich habe dann einfach angefangen zu rechnen und ich sage jetzt mal, dass etwa 80 bis 90 Prozent absoluter Standard waren, die man nach Schema X durchrechnen konnte, so wie ich es aus den Übungsaufgaben kannte.

Der Rest war eine pure Herausforderung, denn da kamen Sachen, von denen ich teilweise vorher noch nie etwas gehört hatte. Da ich mit den restlichen Aufgaben sehr schnell fertig war, hatte ich dann viel Zeit, um mich mit diesen Kopfnüssen zu beschäftigen. Ganz wichtig – und das hat sicherlich auch heute noch Gültigkeit: Beschriftet eure Kladde in Mathematik immer, also schreibt dazu, zu welchen Aufgaben welche Überlegungen in der Kladde gehören. Die Prüfer ziehen nämlich auch diese Notizen heran und wenn ihr zufällig in der Kladde die richtige Lösung stehen habt, kann es sein, dass sie gewertet wird. Ich bin mir sicher, dass mir das den einen oder anderen Punkt gerettet hat, letzten Endes habe ich es nämlich auf 13 Punkte geschafft.

Schriftliche Abitur-Prüfung im Gemeinschaftskunde Leistungskurs

Die Prüfung in Gemeinschaftskunde habe ich recht schnell aus meinem Gedächtnis gestrichen, da ich in der Prüfung doch ziemlich versagt habe. Als ich aus der Prüfung raus bin, war ich mir sicher, dass ich jetzt durchgefallen bin. In der Prüfungsvorbereitung war uns gesagt worden, dass wir uns bei der Prüfungsvorbereitung auf eines der drei Hauptthemen beschränken können, da in der Prüfung aus jedem dieser drei Bereiche ein Thema gestellt wird, aus denen man aber nur eines bearbeiten muss. Das habe ich auch getan und habe mich auf das Thema gezielt vorbereitet, das mir persönlich am leichtesten fiel. Blöd nur, dass die Prüfungskommission das anders sah, die wählten ihre drei Themen plötzlich aus den zwei anderen Bereichen und ich stand quasi da wie ein Vollidiot, weil ich auf den Typen aus dem Prüfungsvorbereitungsseminar gehört hatte. Naja, ich habe mich dann eben für eines der anderen Themen gewählt und halt das geschrieben, woran ich mich noch einigermaßen erinnerte – ich habe quasi Schadensbegrenzung betrieben.

Der Vorteil, den ihr in Gemeinschaftskunde habt, ist, dass ihr immer etwas schreiben könnt, selbst wenn euch gar nichts einfällt. Wenn euch also auch so etwas passieren sollte wie mir, gebt nicht auf und schreibt, schreibt, schreibt! Wo nichts steht, kann der Prüfer auch keine Gnadenpunkte vergeben. Ich habe es letzten Endes immerhin auf 7 Punkte geschafft – nicht üppig, aber zum Bestehen hat’s gereicht.

Schriftliche Abitur-Prüfung im Englisch Grundkurs

Die Englisch-Prüfung hielt für mich keine riesigen Überraschungen bereit, denn mit Englisch hab ich mich immer schon relativ leicht bekommen. Wir haben einen Text von etwa einer DIN A4 Seite bekommen und dazu gab es mehrere Fragen, die wir beantworten mussten. Die Fragen hatten den typischen Aufbau, wie wir ihn schon aus der Prüfungsvorbereitung kannten – lediglich die Menge der Fragen unterschied sich davon. Laut Prüfungsvorbereitung soll immer je eine Frage aus den Bereichen Inhaltsangabe, Interpretation und Kommentar gestellt werden. Bei uns waren es insgesamt fünf Fragen, nämlich je zweimal Interpretation und Kommentar. Das war aber nicht weiter schlimm, da sich die Fragen relativ knapp beantworten ließen. Der Text war sehr gut verständlich und nicht extrem anspruchsvoll. Die Fragen ließen sich anhand des Textes eindeutig beantworten. Deshalb habe ich es letzten Endes auf immerhin 12 Punkte geschafft.

Schriftliche Abitur-Prüfung im Französisch Grundkurs

Die schriftliche Französisch-Prüfung war eigentlich ziemlich ähnlich wie die Englisch-Prüfung. Es war ein ziemlich einfacher Text, den man gut verstehen konnte. Hier waren es tatsächlich die drei angekündigten Fragen, ebenfalls wieder aus den Bereich Inhaltsangabe, Interpretation und Kommentar. Im Endeffekt gab es in Französisch keine großartigen Überraschungen. Wir durften wie auch in Englisch ein zweisprachiges Wörterbuch (Deutsch/Französisch - Französisch/Deutsch) verwenden, was uns die Sache natürlich wesentlich erleichterte. Nachdem ich allerdings damals eine ziemliche Niete in Französisch war, weil ich zu faul zum Vokabeln und Grammatik lernen war, habe ich es letzten Endes nur auf 9 Punkte geschafft.

Die äußeren Bedingungen

Das größte Problem waren bei unseren Prüfungen die äußeren Bedingungen. Unsere Prüfung wurde in der Aula einer nahegelegenen Privatschule abgehalten. Dementsprechend waren die Bedingungen leider alles andere als perfekt. Jeweils pünktlich zum Stundenwechsel gab es einen riesigen Lärm, weil scheinbar sämtliche Schüler, die zum Stundenwechsel ihre Klassenzimmer wechseln mussten, an der Aula vorbeimussten. Der Rektor der Schule hatte sein Büro angrenzend an die Aula und ist ständig durch unseren Raum gewatschelt. Wenn die Sonne schien, war dank der deckenhohen Fenster beinahe jeder Prüfling komplett geblendet. Schien sie aber nicht, war es einfach nur kalt.

Fazit

Abgesehen von der Pleite in Gemeinschaftskunde waren die schriftlichen Prüfungen ziemlich wie erwartet. Tatsächlich ist es so, dass ihr, wenn ihr die Probeklausuren besteht, auch in den schriftlichen Prüfungen die besten Chancen habt, zu bestehen. Aber eins hat mich die Situation auch gelehrt: Verlasst euch nicht darauf, dass die äußeren Bedingungen perfekt sind, sondern sorgt vor. Wenn ihr euch leicht ablenken lasst, packt Ohropax ein, damit ihr euch „abschotten“ könnt. Packt Kleidung für jede Temperatur ein, aber ebenso auch eine Sonnenbrille. Stellt euch nicht darauf ein, dass man euch jeden Wunsch von den Augen ablesen wird – wer sich auf andere verlässt, ist verlassen!

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