Sonntag, 23. März 2025
  1 Antworten
Ich befinde mich aktuell in einer beruflichen Situation, in der ich über eine Weiterbildung im Bereich Wirtschaft nachdenke. Ich habe ein abgeschlossenes Studium als Diplom-Ingenieur (Bauingenieurwesen) und bin seit drei Jahren als Bauleiter bei einem großen Baukonzern tätig. Mittel- bis langfristig strebe ich eine Führungsposition an, in der ich weniger reise und mehr strategische Verantwortung übernehmen kann.

Allerdings bin ich unsicher, ob ein zweites Studium in meinem Fall wirklich einen spürbaren beruflichen Vorteil bringt. Besonders unklar ist für mich die Entscheidung zwischen einem Master in Wirtschaftswissenschaften und einem MBA.

Bisher habe ich folgende Fernhochschulen in Betracht gezogen:

AKAD University (MBA General Management / M.A. Betriebswirtschaftslehre)

DIPLOMA Hochschule (MBA General Management)

FernUniversität Hagen (Master in Wirtschaftswissenschaften für Ingenieure/Naturwissenschaftler)

Die FernUni Hagen erscheint mir aufgrund der geringen Kosten attraktiv, jedoch habe ich Bedenken hinsichtlich des semestergebundenen Studiums, der Einschreibefristen und des nächstmöglichen Studienbeginns erst im Wintersemester.

Die AKAD University scheint das beste Studienangebot zu haben im Hinblick auf Flexibilität und Leistung, ist dafür aber fast doppelt so teuer wie die DIPLOMA.

Auch gibt es verschiedene ECTS Modelle der Studiengänge. Hier könnte ich wohl aufgrund meiner 3-Jährigen Berufserfahrung und dem Dipl.Ing. Studium sogar einen 60 ECTS Master belegen, aber damit würde ich ja genau die Grundlagenmodule der Wirtschaftswissenschaften verpassen, welche für mich relevant scheinen.
vor etwa 1 Monat
·
#2535
Beste Antwort
Hallo,

aus Ihrer beruflichen Ausgangssituation – einem abgeschlossenen Diplom-Ingenieurstudium im Bauingenieurwesen und drei Jahren Erfahrung als Bauleiter – ergibt sich ein klares Ziel: Der Übergang von einer eher operativen Rolle mit hoher Reisetätigkeit hin zu einer strategisch orientierten Führungsposition. Genau an dieser Stelle stellt sich berechtigterweise die Frage, ob ein weiterführendes Studium sinnvoll ist – und falls ja, ob es ein Master in Wirtschaftswissenschaften oder ein MBA sein sollte.

Grundsätzlich lässt sich sagen: Ein MBA (z. B. General Management) richtet sich speziell an Berufstätige mit Führungserfahrung, die sich auf Management-, Strategie- und Führungsaufgaben vorbereiten wollen. Die Inhalte sind praxisorientiert, breit aufgestellt (Finanzen, Personal, Unternehmensführung, Marketing etc.) und ideal, wenn es um das nächste Karriereziel in der Unternehmensführung oder -steuerung geht.

Ein klassischer Master in Wirtschaftswissenschaften hingegen hat häufig einen stärkeren fachlich-theoretischen Fokus und vermittelt wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen und Methoden – also Wissen, das Sie als Ingenieur bislang vermutlich nur am Rande erworben haben.

Für Sie könnte ein MBA daher besonders dann passend sein, wenn Sie bereits erste Führungsverantwortung hatten oder dies gezielt anstreben. Wenn Sie sich jedoch primär fehlende wirtschaftliche Grundlagen aneignen wollen, wäre ein Master in Wirtschaftswissenschaften – eventuell sogar mit Spezialisierung auf Ingenieure – durchaus sinnvoll. Wichtig ist hierbei aber die Wahl des richtigen ECTS-Modells: Ein 60-ECTS-Master ist meist stark verkürzt und setzt oft ein gewisses BWL-Vorwissen voraus. Da Ihnen diese Grundlagen eventuell fehlen, wäre aus meiner Sicht ein 90-ECTS-Master die sinnvollere Variante. Er ist kompakter als ein 120-ECTS-Studium, enthält aber trotzdem grundlegende BWL-Module und kann in 18–24 Monaten berufsbegleitend absolviert werden.

Was Ihre bisher favorisierten Anbieter betrifft, sehe ich klare Vor- und Nachteile:

Die FernUniversität Hagen ist sicherlich in puncto Kosten unschlagbar – mit Gesamtkosten von unter 2.000 EUR. Allerdings ist das Studium stark theorielastig, semestergebunden (nur Start im April oder Oktober) und erfordert eine hohe Selbstdisziplin. Wenn Sie möglichst flexibel starten und das Studium in Ihren vollen Berufsalltag integrieren möchten, könnte das ein Nachteil sein.

Die AKAD University überzeugt durch maximale Flexibilität: Studienstart jederzeit, komplett online, keine Präsenzpflicht. Außerdem bietet AKAD sowohl einen MBA als auch einen Master in BWL an – jeweils in verschiedenen ECTS-Varianten. Diese Flexibilität hat allerdings ihren Preis: Die Studiengänge kosten rund 13.000–15.000 EUR.

Die DIPLOMA Hochschule liegt preislich dazwischen und bietet ein solides MBA-Programm. Der Studienbeginn ist allerdings auf April und Oktober beschränkt, was die Flexibilität einschränkt. Dennoch ist die DIPLOMA in puncto Preis-Leistung eine gute Option – vor allem dann, wenn Sie bereit sind, auf den ganz flexiblen Einstieg zu verzichten.

Vor diesem Hintergrund erscheint mir ein MBA-Studium mit 90 ECTS bei AKAD oder DIPLOMA als der sinnvollste Kompromiss aus Flexibilität, Praxisnähe und wirtschaftlichem Wissenserwerb. Wenn der Studienbeginn für Sie nicht sofort erfolgen muss und Sie vor allem Kosten sparen möchten, könnte auch die FernUni Hagen eine Option bleiben – insbesondere, wenn Sie bereit sind, sich fehlende Grundlagen eigenständig zu erarbeiten.

Ob das Studium einen spürbaren Vorteil bringt, hängt stark von Ihren Zielen und Ihrem beruflichen Umfeld ab. Sie bringen bereits eine solide fachliche Basis und Berufserfahrung mit – das ist ein gutes Fundament. Ein MBA oder wirtschaftlicher Master kann Ihre Positionierung für strategische Führungsaufgaben deutlich stärken, vor allem wenn Sie sich aus dem technischen Tagesgeschäft heraus entwickeln möchten. Besonders in großen Unternehmen werden Managementkompetenzen und wirtschaftliches Denken oft vorausgesetzt, wenn es um den nächsten Karriereschritt geht. Wenn Sie gezielt auf eine Rolle mit mehr Verantwortung, Personalführung oder Projektsteuerung hinarbeiten, kann ein solches Studium also tatsächlich ein Türöffner sein – weniger wegen des Titels allein, sondern wegen des Signals, das er sendet: Sie investieren in sich, denken unternehmerisch und wollen gestalten.
vor etwa 1 Monat
·
#2535
Beste Antwort
Hallo,

aus Ihrer beruflichen Ausgangssituation – einem abgeschlossenen Diplom-Ingenieurstudium im Bauingenieurwesen und drei Jahren Erfahrung als Bauleiter – ergibt sich ein klares Ziel: Der Übergang von einer eher operativen Rolle mit hoher Reisetätigkeit hin zu einer strategisch orientierten Führungsposition. Genau an dieser Stelle stellt sich berechtigterweise die Frage, ob ein weiterführendes Studium sinnvoll ist – und falls ja, ob es ein Master in Wirtschaftswissenschaften oder ein MBA sein sollte.

Grundsätzlich lässt sich sagen: Ein MBA (z. B. General Management) richtet sich speziell an Berufstätige mit Führungserfahrung, die sich auf Management-, Strategie- und Führungsaufgaben vorbereiten wollen. Die Inhalte sind praxisorientiert, breit aufgestellt (Finanzen, Personal, Unternehmensführung, Marketing etc.) und ideal, wenn es um das nächste Karriereziel in der Unternehmensführung oder -steuerung geht.

Ein klassischer Master in Wirtschaftswissenschaften hingegen hat häufig einen stärkeren fachlich-theoretischen Fokus und vermittelt wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen und Methoden – also Wissen, das Sie als Ingenieur bislang vermutlich nur am Rande erworben haben.

Für Sie könnte ein MBA daher besonders dann passend sein, wenn Sie bereits erste Führungsverantwortung hatten oder dies gezielt anstreben. Wenn Sie sich jedoch primär fehlende wirtschaftliche Grundlagen aneignen wollen, wäre ein Master in Wirtschaftswissenschaften – eventuell sogar mit Spezialisierung auf Ingenieure – durchaus sinnvoll. Wichtig ist hierbei aber die Wahl des richtigen ECTS-Modells: Ein 60-ECTS-Master ist meist stark verkürzt und setzt oft ein gewisses BWL-Vorwissen voraus. Da Ihnen diese Grundlagen eventuell fehlen, wäre aus meiner Sicht ein 90-ECTS-Master die sinnvollere Variante. Er ist kompakter als ein 120-ECTS-Studium, enthält aber trotzdem grundlegende BWL-Module und kann in 18–24 Monaten berufsbegleitend absolviert werden.

Was Ihre bisher favorisierten Anbieter betrifft, sehe ich klare Vor- und Nachteile:

Die FernUniversität Hagen ist sicherlich in puncto Kosten unschlagbar – mit Gesamtkosten von unter 2.000 EUR. Allerdings ist das Studium stark theorielastig, semestergebunden (nur Start im April oder Oktober) und erfordert eine hohe Selbstdisziplin. Wenn Sie möglichst flexibel starten und das Studium in Ihren vollen Berufsalltag integrieren möchten, könnte das ein Nachteil sein.

Die AKAD University überzeugt durch maximale Flexibilität: Studienstart jederzeit, komplett online, keine Präsenzpflicht. Außerdem bietet AKAD sowohl einen MBA als auch einen Master in BWL an – jeweils in verschiedenen ECTS-Varianten. Diese Flexibilität hat allerdings ihren Preis: Die Studiengänge kosten rund 13.000–15.000 EUR.

Die DIPLOMA Hochschule liegt preislich dazwischen und bietet ein solides MBA-Programm. Der Studienbeginn ist allerdings auf April und Oktober beschränkt, was die Flexibilität einschränkt. Dennoch ist die DIPLOMA in puncto Preis-Leistung eine gute Option – vor allem dann, wenn Sie bereit sind, auf den ganz flexiblen Einstieg zu verzichten.

Vor diesem Hintergrund erscheint mir ein MBA-Studium mit 90 ECTS bei AKAD oder DIPLOMA als der sinnvollste Kompromiss aus Flexibilität, Praxisnähe und wirtschaftlichem Wissenserwerb. Wenn der Studienbeginn für Sie nicht sofort erfolgen muss und Sie vor allem Kosten sparen möchten, könnte auch die FernUni Hagen eine Option bleiben – insbesondere, wenn Sie bereit sind, sich fehlende Grundlagen eigenständig zu erarbeiten.

Ob das Studium einen spürbaren Vorteil bringt, hängt stark von Ihren Zielen und Ihrem beruflichen Umfeld ab. Sie bringen bereits eine solide fachliche Basis und Berufserfahrung mit – das ist ein gutes Fundament. Ein MBA oder wirtschaftlicher Master kann Ihre Positionierung für strategische Führungsaufgaben deutlich stärken, vor allem wenn Sie sich aus dem technischen Tagesgeschäft heraus entwickeln möchten. Besonders in großen Unternehmen werden Managementkompetenzen und wirtschaftliches Denken oft vorausgesetzt, wenn es um den nächsten Karriereschritt geht. Wenn Sie gezielt auf eine Rolle mit mehr Verantwortung, Personalführung oder Projektsteuerung hinarbeiten, kann ein solches Studium also tatsächlich ein Türöffner sein – weniger wegen des Titels allein, sondern wegen des Signals, das er sendet: Sie investieren in sich, denken unternehmerisch und wollen gestalten.
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