Montag, 18. April 2011
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Englisch ist eine wirklich wichtige Wissenschaftssprache geworden und auch für uns Kulturwissenschaftler wertvoll.

Ich behaupte mal, dass man auch mit mangelhaften Kenntnissen gut durchs Studium kommt. Die wichtigsten Aufsätze und Monografien aus dem englischsprachigen Raum sind eh übersetzt.

Aber:

  • Manchmal ist es sehr hilfreich, eine englische Übersetzung eines antiken Klassikers hinzuzuziehen, wenn man man Altgriechisch oder Latein nicht beherrscht.

  • Quellen liest man immer besser im Original, weil durch Übersetzungen immer etwas verloren geht und bereits interpretiert wird, in dem Falle englischsprachige Quellen, etwa grundlegende wissenschaftliche Schriften des 20. Jahrhunderts oder wichtige Werke der Literatur, an denen man evtl. nicht vorbeikommt (Joyce z.B.)

  • Gibt es, gerade in Nischenthemen, die man oft für Hausarbeiten und auch Abschlussarbeiten verwendet, oft keine Übersetzungen von wissenschaftlichem Geschreibsel. Außerdem zitiert man besser Originaltext statt Übersetzung in eigenen Arbeiten.

  • Für Recherche aktueller Themen im Netz ist Englisch sehr wichtig, weil oft das Angebot im englischen Web ausführlicher und weiter entwickelt ist.



Fällt euch noch was ein?

Jedenfalls hatte ich zu Beginn meines Studiums mal einen Kurs "Französisch für Historiker". Der war ganz hilfreich, weil gerade das Fachvokabular vermittelt wurde, das die Fachsprache stark durchsetzt. Begriffe und einzelne Wörter sind einfach eine wichtige Sache für die Wissenschaften, die Fachsprache der englischsprachigen Historiker unterscheidet sich von der der Deutschen.
Letztendlich ist es nicht die Welt, die man da an Vokabeln hat und die meisten kann man sich erschließen.

Mich interessiert eher generell eure Fähigkeit, englischsprachige Texte zu lesen (Publikation in englischer Sprache ist für uns/euch als Studis ja nicht relevant).

Thema Lesetechniken Deutsch hatten wir ja unter Wie lest ihr und erarbeitet Inhalte? und Studienbriefe im Fernstudium erfolgreicher lesen mit Speedreading, SQ3R, SPQR und PQ4R.

Dieses aktive Lesen und komplett verstehen in einer anderen Sprache wie Englisch ist gleich noch ein Stück schwerer.

Habt ihr schon einmal Fachaufsätze für KuWi in englischer Sprache gelesen? Oder eine Monografie?

Oder übt und verbessert ihr eurer Englisch sogar bewusst? Wir können hier z.B. gerne eine Liste mit Fachvokabeln erstellen und pflegen. Tipps/Ressourcen zum Lernen für den Anfang:
vor etwa 13 Jahren
·
#1211
Viele Wörter in Texten erschließen sich aus dem Kontext, wenn nicht gibt es Wörterbücher oder Internet. Ich hatte aus KuWi L1 (als „Der Sandmann“ durchgenommen wurde; aktuell im Semester ist es „Der Schimmelreiter“ - wunderbare Lektüren), P1+2 (Philosophie) und ältere Kursbände, als es noch keine Aufteilung in die Fachbereiche gab, durchgearbeitet. Alles spannende Themen. Ich weiß aber jetzt aktuell nicht, wo in den Kursbänden die englischen Texte waren/sind. Unter anderem war ein Kurs zu englischen, sozialwissenschaftlichen Texten dabei (03660-9-01-S1 / Englischsprachige Texte in den Sozialwissenschaften – Reading Strategies and Exercises; 1999). Ich habe häufig damit zu tun, übersetze oft Englisch / Deutsch. Nur die Konversation ist mehr schlecht als recht. Es fehlt einfach die Übung. ;)
vor etwa 13 Jahren
·
#1212
(03660-9-01-S1 / Englischsprachige Texte in den Sozialwissenschaften – Reading Strategies and Exercises; 1999)
Ach das ist ja interessant, gab mal einen Kurs zum Thema (oder gibt ihn noch, weiß nicht), den Reader werde ich mir auch mal noch auftreiben.

Von der OU gibt es auch eine E-Learning-Kurseinheit, gleiches Thema. Bin mir gerade nicht sicher, ob ich die hier im Kurs integriert habe, kann gerade nicht darauf zugreifen, muss erst die Lizenz verlängern (nicht billig ;)).

Ja, der Großteil, gerade der Jüngeren Fernstudis, hat sicher kaum ein Problem mit Englisch. Wobei es einerseits einige gibt, die in der Schule massiv Pech mit falschen, schlechten Lehrern hatten. Ein guter Freund, studiert geisteswissenschaftlich, konnte bis vor wenigen Jahren fast kein Englisch.

Gibt aber bestimmt dennoch einige, denen einfach die Übung fehlt im Lesen; und ein wissenschaftlicher, oft sehr abstrakter Text ist halt noch einmal anders (wobei da das Vokabular berechenbarer ist als in einem Roman mit großer Sprachkraft).
Aber im Gegensatz zu vielen Wissenschaftlern interessiert ein Romanautor sich mehr für seinen Leser und hat ihn immer vor Augen. ;)
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