Freitag, 08. April 2016
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Wie ich in einem anderen Thread schon erwähnte, bereite ich mich autodidaktisch auf die externe Abiturprüfung vor. Da ich sehe, dass hier einige sind, die es auf diese Weise geschafft haben: gibt es irgendetwas, was man besonders beachten sollte? Für mich ist vor allem die fehlende Rückmeldung, die man ja in der Schule hatte, bedeutungsvoll: für sich selber denkt man ja oft, wenn man die Materialien bearbeit, man hat den Stoff gut verinnerlicht, aber die Frage wäre ob das ein Prüfungslehrer auch so sehen würde. Ich meine z.B. wenn man für sich selbst eine Deutscharbeit schreibt fehlt einem diese Rückmeldung. Habt ihr dieses Problem auch so empfunden, und ist das für die Prüfungssituation letztlich relevant, oder gab es andere "Fallgruben", in die man geraten kann und die man bei der Vorbereitung vermeiden sollte?
vor etwa 7 Jahren
·
#1841
Beste Antwort
Hier ein paar Hinweise, wie ich mich vorbereitet hatte. Dazu muss ich sagen, dass ich die Prüfungen auf 2 Jahre verteilt hatte, die ersten 4 in Jahr 1, die letzten 4 in Jahr 2 (das war so um 2003). Außerdem noch der Hinweis, dass wenn ich es so gemacht habe, heißt das nicht, dass das für andere auch so funkioniert. Letztendlich hab ich es nämlich nur haarscharf geschafft, mit einem Notendurchschnitt von 3,6. Hätte ich damals die Möglichkeit gehabt, per Fernabi zu lernen, hätte ich definitiv die genutzt.

Hinzu kommt, dass ich in der 11. abgebrochen hatte, also von der 10. Klasse noch viel Stoff im Kopf hatte und ganz gut wusste, worauf es ankommt. Außerdem hatte ich Kontakt zu ehemaligen Mitschülern, die ja kurz vor mir ihr Abi normal gemacht hatten und die ich immer wieder befragen konnte.

Was ich alles gemacht habe:
  • Ich habe mir stapelweise Lehrbücher besorgt bzw. hatte noch welche. Für jedes Fach die Standard-Lehrbücher, die sie bei uns auch auf dem Gymnasium hatten.
  • Ich hab mir diese roten Abi-Vorbereitungshefte geholt, in denen alte Abiaufgaben mit Lösungen stehen. Dadurch bekam ich ein Gefühl für die Art von Fragestellungen in den verschiedenen Fächern.
  • Ich hab mir für diverse Fächer Aufgabenhefte mit Lösungen gekauft, vor allem für Mathe. Mathe habe ich monatelang immer nur Aufgaben geübt und mit den Lösungen abgeglichen, bis ich alles einigermaßen konnte.
  • Ich hab mir für die meisten Fächer Lernskripte erstellt, das hat ziemlich viel Zeit gekostet, zb so eine Zeitleiste für Geschichte usw
  • Die Skripte habe ich in einigen Fächern dann "vertont", also als mp3 eingesprochen und mir immer wieder angehört. (Heute würde ich das anders machen.)
  • Ich habe Vokabelprogramme genutzt, heute würde ich die Fremdsprachen per Rosetta Stone lernen. Außerdem habe ich immer wieder fremdsprachige Filme geschaut.
  • Ich habe für Geschichte zB. unendlich viele Dokus geschaut.
  • In anderen Fächern habe ich gar nicht gelernt, Deutsch zB, das lag mir einfach, die Note war trotzdem nicht so gut. Englisch habe ich nicht gelernt und trotzdem mündlich eine 1 oder 2 bekommen. Für Physik habe ich erst 1 Woche vorher angefangen zu lernen, da wär ich um 1 Haar durch die mündliche Prüfung gerasselt



Heute würde ich das alles bisschen anders angehen. Und wie gesagt: Ich würde eher das Fernabitur machen, das ist einfach sicherer.

Das wichtigste aber war: Ich wollte es UNBEDINGT schaffen. Es gab für mich keinen Weg dran vorbei, es nicht zu schaffen. Irgendwie war ich besessen davon, das Abitur auf diese Weise nachzuholen. Ohne diesen nicht-verhandelbaren Willen hätte ich es wohl nicht geschafft. Ich weiß noch das Gefühl am letzten Tag nach der letzten Prüfung (Ethik war das), das war zufällig auch mein Geburtstag; allein für dieses Glücksgefühl, etwas geschafft und durchgezogen zu haben, hat sich der ganze Aufwand gelohnt. Dieser Wille ist meiner Ansicht nach wichtiger als alles andere; wichtiger als Fernabitur oder Abendgymnasium oder ohne Schule, wichtiger als die konrekten autodidaktischen Lernmethoden.
vor etwa 7 Jahren
·
#1841
Beste Antwort
Hier ein paar Hinweise, wie ich mich vorbereitet hatte. Dazu muss ich sagen, dass ich die Prüfungen auf 2 Jahre verteilt hatte, die ersten 4 in Jahr 1, die letzten 4 in Jahr 2 (das war so um 2003). Außerdem noch der Hinweis, dass wenn ich es so gemacht habe, heißt das nicht, dass das für andere auch so funkioniert. Letztendlich hab ich es nämlich nur haarscharf geschafft, mit einem Notendurchschnitt von 3,6. Hätte ich damals die Möglichkeit gehabt, per Fernabi zu lernen, hätte ich definitiv die genutzt.

Hinzu kommt, dass ich in der 11. abgebrochen hatte, also von der 10. Klasse noch viel Stoff im Kopf hatte und ganz gut wusste, worauf es ankommt. Außerdem hatte ich Kontakt zu ehemaligen Mitschülern, die ja kurz vor mir ihr Abi normal gemacht hatten und die ich immer wieder befragen konnte.

Was ich alles gemacht habe:
  • Ich habe mir stapelweise Lehrbücher besorgt bzw. hatte noch welche. Für jedes Fach die Standard-Lehrbücher, die sie bei uns auch auf dem Gymnasium hatten.
  • Ich hab mir diese roten Abi-Vorbereitungshefte geholt, in denen alte Abiaufgaben mit Lösungen stehen. Dadurch bekam ich ein Gefühl für die Art von Fragestellungen in den verschiedenen Fächern.
  • Ich hab mir für diverse Fächer Aufgabenhefte mit Lösungen gekauft, vor allem für Mathe. Mathe habe ich monatelang immer nur Aufgaben geübt und mit den Lösungen abgeglichen, bis ich alles einigermaßen konnte.
  • Ich hab mir für die meisten Fächer Lernskripte erstellt, das hat ziemlich viel Zeit gekostet, zb so eine Zeitleiste für Geschichte usw
  • Die Skripte habe ich in einigen Fächern dann "vertont", also als mp3 eingesprochen und mir immer wieder angehört. (Heute würde ich das anders machen.)
  • Ich habe Vokabelprogramme genutzt, heute würde ich die Fremdsprachen per Rosetta Stone lernen. Außerdem habe ich immer wieder fremdsprachige Filme geschaut.
  • Ich habe für Geschichte zB. unendlich viele Dokus geschaut.
  • In anderen Fächern habe ich gar nicht gelernt, Deutsch zB, das lag mir einfach, die Note war trotzdem nicht so gut. Englisch habe ich nicht gelernt und trotzdem mündlich eine 1 oder 2 bekommen. Für Physik habe ich erst 1 Woche vorher angefangen zu lernen, da wär ich um 1 Haar durch die mündliche Prüfung gerasselt



Heute würde ich das alles bisschen anders angehen. Und wie gesagt: Ich würde eher das Fernabitur machen, das ist einfach sicherer.

Das wichtigste aber war: Ich wollte es UNBEDINGT schaffen. Es gab für mich keinen Weg dran vorbei, es nicht zu schaffen. Irgendwie war ich besessen davon, das Abitur auf diese Weise nachzuholen. Ohne diesen nicht-verhandelbaren Willen hätte ich es wohl nicht geschafft. Ich weiß noch das Gefühl am letzten Tag nach der letzten Prüfung (Ethik war das), das war zufällig auch mein Geburtstag; allein für dieses Glücksgefühl, etwas geschafft und durchgezogen zu haben, hat sich der ganze Aufwand gelohnt. Dieser Wille ist meiner Ansicht nach wichtiger als alles andere; wichtiger als Fernabitur oder Abendgymnasium oder ohne Schule, wichtiger als die konrekten autodidaktischen Lernmethoden.
vor etwa 7 Jahren
·
#1844
danke für die ausführliche antwort. es ist gut zu wissen, dass man es schaffen kann.
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