Freitag, 24. März 2017
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Hallo und großes Kompliment zu Anfang – wirklich eine tolle Seite!

Ich habe ein paar wenige Fragen und ich würde mir wünschen wenn du mir helfen könntest ein wenig mehr Licht ins Dunkle zu bringen.
Also erst einmal zu mir: Ich bin 28 Jahre jung. Habe meinen Master an einer FH im Fachbereich Elektrotechnik erfolgreich absolviert (1,8). Nun arbeite ich seit 1,5 Jahren in einem renommierten Unternehmen in der Nähe Hannovers.
Ich bin ein Mensch der sich neue Ziele setzen möchte und somit spiele ich seit ein paar Wochen mit dem Gedanken der Promotion. Nur leider fand ich bislang noch kein passendes Angebot – ein ausländisches Angebot ist zwar sehr reizvoll, aber ich habe diesbezüglich etwas bedenken aufgrund meiner nur mittelmäßigen Englischkenntnisse.
Im Innenland finde ich leider nur spärliche Angebote, und genau da hoffe ich von dir etwas mehr Antworten zu bekommen. Also: Ich würde gerne im Bereich Elektrotechnik promovieren, könnte mir aber auch durchaus vorstellen einen anderen Bereich zu wählen (beispielsweise Management), Bedingung dafür wäre allerdings, dass ich die Promotion mit meinem jetzigen Abschluss beginnen kann (wie gesagt, ich habe einen Master in Elektrotechnik). Außerdem möchte ich definitiv meine Arbeitsstelle in Vollzeit weiter ausüben, weshalb eine weitere Anforderung an meine Promotion ein zu einem sehr großen Teil Arbeiten von daheim umschließen sollte. Ansonsten ist umso günstiger natürlich angenehmer, aber wichtiger ist mir eine tolle „Ausbildung“.


Vielen Dank im Voraus!
vor etwa 7 Jahren
·
#1911
Beste Antwort
Hallo,

ein paar Gedanken vorweg: Ausgebildet bist du ja an sich, mit der Promotion bildest du dich jetzt alleine in einem beliebigen Thema zum Experten weiter. Das gilt umso mehr, als du die Promotion ja nebenberuflich stemmen willst, du wirst also so gut wie keine Zeit an der Uni verbringen, keine Lehrveranstaltungen geben, wenig von deinen Profs lernen. Also ob es eine „tolle Ausbildung“ wird, das liegt m.E. mehr an dir selbst als an der Uni.

Das heißt aber nicht, dass du dabei nichts lernst, ganz im Gegenteil, also mal von deinem Promotionsthema abgesehen. Du lernst zu forschen, exkter zu arbeiten und auch exakter, wissenschaftlicher zu schreiben. Du lernst sicher auch, besser zu argumentieren, zu präsentieren und zu verteidigen. Ich weiß jetzt nicht, wie es an der FernUni mit Kolloquien und Veranstaltungen für Doktoranden ausieht, aber ich vermute, dass da auch das meiste über Selbststudium läuft.

Wenn dich das nicht abschreckt: Letztendlich liegt es auch an dir, einen Prof zu finden, der als dein Doktorvater oder deine Doktormutter agiert. An der Fakultät für Informatik der FernUni Hagen könntest du fündig werden, dort gibt es noch mehrere Professuren im Fachbereich Elektrotechnik: http://www.fernuni-hagen.de/mathinf/fakultaet/lehrgebiete/index.shtml

Wichtig ist aber nicht nur, dass der Prof dich als Doktoranden annehmen will, sondern auch, dass du etwas mit dem Prof und seinem Lehrgebiet anfangen kannst. Ich würde mich also nicht einfach nur drauflos bewerben, sondern erst mal auskundschaften, wer zu dir und deinen Interessen passen könnte.

Ansonsten kann ich noch auf das Angebot der Hamburger Fern-Hochschule hinweisen, die auch einen Promotionsstudiengang anbietet, allerdings einen wirtschaftswissenschaftlichen: https://www.hamburger-fh.de/studiengaenge/studiengang/Promotionsstudium_Betriebswirtschaft_Management?pid=75

Was das Geld angeht: Sei dir von vornherein darüber bewusst, dass eine Promotion sehr teuer wird. Das geht los bei der Zeit, die du investieren musst, die sehr viele deiner Ressourcen bindet. Je nach Thema fließt viel Geld in Literatur, ins Experimentieren, in Befragungen, in Studienreisen oder was auch immer. An der FernUni musst du evtl. Module nachbelegen, auch das kostet. Und zum Schluss die Veröffentlichung kann auch jede Menge kosten: Lektorat und Satzgestaltung, Druckkostenzuschuss an einen Verlag usw. Andererseit kannst du ja auch viele Ausgaben steuerlich geltend machen und bekommst dann ein paar Pfennig von der VG Wort.

Mehr zum Thema auch in diesem Interview, das Markus Jung, der Betreiber des Forums fernstudium-infos.de, geführt hat: https://www.youtube.com/watch?v=IT4ZRMkr9pA

Nicht zu vergessen dieser Beitrag auf fernstudi.net: Nebenberuflich promovieren an der FernUni Hagen.
vor etwa 7 Jahren
·
#1911
Beste Antwort
Hallo,

ein paar Gedanken vorweg: Ausgebildet bist du ja an sich, mit der Promotion bildest du dich jetzt alleine in einem beliebigen Thema zum Experten weiter. Das gilt umso mehr, als du die Promotion ja nebenberuflich stemmen willst, du wirst also so gut wie keine Zeit an der Uni verbringen, keine Lehrveranstaltungen geben, wenig von deinen Profs lernen. Also ob es eine „tolle Ausbildung“ wird, das liegt m.E. mehr an dir selbst als an der Uni.

Das heißt aber nicht, dass du dabei nichts lernst, ganz im Gegenteil, also mal von deinem Promotionsthema abgesehen. Du lernst zu forschen, exkter zu arbeiten und auch exakter, wissenschaftlicher zu schreiben. Du lernst sicher auch, besser zu argumentieren, zu präsentieren und zu verteidigen. Ich weiß jetzt nicht, wie es an der FernUni mit Kolloquien und Veranstaltungen für Doktoranden ausieht, aber ich vermute, dass da auch das meiste über Selbststudium läuft.

Wenn dich das nicht abschreckt: Letztendlich liegt es auch an dir, einen Prof zu finden, der als dein Doktorvater oder deine Doktormutter agiert. An der Fakultät für Informatik der FernUni Hagen könntest du fündig werden, dort gibt es noch mehrere Professuren im Fachbereich Elektrotechnik: http://www.fernuni-hagen.de/mathinf/fakultaet/lehrgebiete/index.shtml

Wichtig ist aber nicht nur, dass der Prof dich als Doktoranden annehmen will, sondern auch, dass du etwas mit dem Prof und seinem Lehrgebiet anfangen kannst. Ich würde mich also nicht einfach nur drauflos bewerben, sondern erst mal auskundschaften, wer zu dir und deinen Interessen passen könnte.

Ansonsten kann ich noch auf das Angebot der Hamburger Fern-Hochschule hinweisen, die auch einen Promotionsstudiengang anbietet, allerdings einen wirtschaftswissenschaftlichen: https://www.hamburger-fh.de/studiengaenge/studiengang/Promotionsstudium_Betriebswirtschaft_Management?pid=75

Was das Geld angeht: Sei dir von vornherein darüber bewusst, dass eine Promotion sehr teuer wird. Das geht los bei der Zeit, die du investieren musst, die sehr viele deiner Ressourcen bindet. Je nach Thema fließt viel Geld in Literatur, ins Experimentieren, in Befragungen, in Studienreisen oder was auch immer. An der FernUni musst du evtl. Module nachbelegen, auch das kostet. Und zum Schluss die Veröffentlichung kann auch jede Menge kosten: Lektorat und Satzgestaltung, Druckkostenzuschuss an einen Verlag usw. Andererseit kannst du ja auch viele Ausgaben steuerlich geltend machen und bekommst dann ein paar Pfennig von der VG Wort.

Mehr zum Thema auch in diesem Interview, das Markus Jung, der Betreiber des Forums fernstudium-infos.de, geführt hat: https://www.youtube.com/watch?v=IT4ZRMkr9pA

Nicht zu vergessen dieser Beitrag auf fernstudi.net: Nebenberuflich promovieren an der FernUni Hagen.
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