Fernabitur & Schule

Fernstudium Abitur: Wie läuft eine schriftliche Prüfung ab?

Wenn ihr das Abi nachholen wollt, ist es früher oder später soweit und der Zeitpunkt der schriftlichen Prüfung ist gekommen. Wohl alle Teilnehmer am Fernabitur fragen sich regelmäßig, was sie in dieser Woche wohl erwarten wird.

Die wichtigsten Informationen zum schriftlichen Fernabi

Die schriftliche Prüfung am Ende eures Abitur Fernstudiums müsst ihr in vier Fächern ablegen. Zwei davon sind eure Leistungskurse und die anderen zwei sind die Grundkurse. Die Grundkurs-Prüfungen dauern dabei vier Stunden. In den Leistungskursen habt ihr sogar stolze fünf Stunden Zeit, um euer Wissen zu Papier zu bringen.

Die einzelnen schriftlichen Prüfungen

Hier bekommt ihr einen groben Überblick darüber, wie die einzelnen Prüfungen ablaufen:

Mathematik: In Mathematik müsst ihr für die Hochschulreife drei Aufgabenstellungen mit zahlreichen Unteraufgaben lösen. Die drei Aufgaben verteilen sich auf die Bereiche Analysis und Analytische Geometrie; einer davon kommt also logischerweise zweimal dran. Stellt euch darauf ein, dass die Aufgaben anspruchsvoll sind. Ich sage aber auch ganz deutlich: Wenn ihr das Prinzip dieser Aufgaben verstanden habt, ist die Prüfung absolut machbar. Das gilt sowohl für den Grundkurs als auch den Leistungskurs.

Englisch/Französisch/Russisch/Spanisch: In der Englischprüfung bekommt ihr einen Text vorgegeben, beispielsweise eine Kurzgeschichte. Diesen lest ihr zunächst einmal aufmerksam durch. Zu diesem Text bekommt ihr schließlich mehrere Fragen gestellt, normalerweise drei bis vier Stück. Eine Frage zielt gewöhnlich darauf ab, den Text in eigenen Worten wiederzugeben. Ihr müsst also eine Zusammenfassung schreiben. Eine weitere Frage beschäftigt sich meistens genauer mit dem Text – hier müsst ihr zeigen, dass ihr den Text wirklich auch im Detail verstanden habt. Im dritten Teil müsst ihr zu einem Thema einen „Comment“ abgeben, das mit dem Text in Verbindung steht. Hier könnt ihr mehr oder weniger frei auf Englisch zum Thema referieren. Im Leistungskurs ist der Text länger als im Grundkurs und eventuell zielt eine vierte Frage auf die sprachliche Ebene des Textes ab. Der Leistungskurs und der Grundkurs unterscheiden sich auch dadurch, dass ihr im Leistungskurs doch einige Seiten mehr zu Papier bringen solltet als die Leute im Grundkurs. Die Französisch-, Spanisch- und Russisch-Prüfungen laufen analog zur Englisch-Prüfung ab.

In Französisch und Spanisch wird zusätzlich noch ein Grammatiktest durchgeführt. Ich bin mir allerdings gerade nicht sicher, ob es den in Französisch noch gibt, damals wurde immer über seine Abschaffung diskutiert.

Geschichte/Gemeinschaftskunde/Religion: In diesen Fächern bekommt ihr mehrere Aufgabenstellungen zur Auswahl, aus denen ihr eine auswählen könnt. Diese bearbeitet ihr dann. Es wird mindestens eine Textquelle vorgegeben, eventuell sind es jedoch auch mehrere, die beispielsweise miteinander verglichen werden sollen. Die möglichen Aufgabenstellungen sind natürlich so vielfältig wie die Themengebiete. Diese Fächer beinhalten gleich zwei große Risiken: Einerseits kann es passieren, dass man einen Aspekt falsch versteht, völlig falsch argumentiert und entsprechend eine Themaverfehlung schreibt. Andererseits solltet ihr darauf eingestellt sein, eventuell improvisieren zu müssen, denn hier könnt ihr auch mit einem Thema konfrontiert werden, mit dem ihr euch bisher noch nicht beschäftigt habt. Das resultiert einfach daraus, dass diese drei Fächer so breit gefächert sind, dass man fast unmöglich wirklich alles wissen kann.

Geografie: Ihr bekommt in Geografie zwei Themen vorgegeben, zu denen ihr mehrere Fragen beantworten müsst. Dazu werden zahlreiche Materialien vorgegeben. Stellt euch darauf ein, dass ihr einiges an Zeit brauchen werdet, um die Materialien auszuwerten. Als Arbeitsmaterial steht euch natürlich euer Weltatlas zur Verfügung. Hier müsst ihr beispielsweise Diagramme und Statistiken auswerten, Informationen aus Texten filtern und wiedergeben. Zu schreiben dürfte euch in Geografie genügend einfallen, nur die Zeit ist hier eben das Problem.

Biologie: In Biologie sitzen ja meistens nur Leistungskursler, weil der Unterschied zum Grundkurs ziemlich gering ist. Es stehen vier Aufgaben aus den Bereichen Genetik, Stoffwechsel und Evolution zur Verfügung, von denen ihr drei bearbeiten müsst. In jedem Bereich warten zahlreiche Teilaufgaben auf euch. Über das Niveau kann ich hier nicht viel sagen, weil ich das Fach nicht hatte.

Leider kenne ich niemanden, der die Fächer Chemie, Physik oder Deutsch im Schriftlichen gehabt hat, darum kann ich dazu nichts sagen.

Wie meine Fernabitur-Prüfungen gelaufen sind

Ich durfte die Prüfungen in den Leistungskursen Mathematik und Gemeinschaftskunde und den Grundkursen Englisch und Französisch ablegen.

Mathematik war mein ganz persönliches Steckenpferd. Die Prüfung war wirklich sehr anspruchsvoll und ging weit über das hinaus, was ich vorher als Standard geübt hatte. Ich habe sehr viel probiert und hin und her gerechnet. Die Mühe hat sich aber gelohnt, ich habe immerhin 14 Punkte geschafft.

In Gemeinschaftskunde hatte ich das Gefühl, total versagt zu haben. Ich kann inzwischen nicht mehr sagen, welchen Themenbereich ich damals gewählt habe, aber ich hatte ziemlich am Thema vorbeigeschrieben. Die Prüfer sahen das aber wohl anders, denn ich konnte mich immerhin auf eine erlösende Note 3 retten.

Englisch und Französisch hielten eigentlich beide keine großartigen Überraschungen bereit. Wir durften in beiden Fächern unsere Wörterbücher benutzen (darüber gibt’s ja jedes Jahr wieder neue Diskussionen). Die Texte waren in beiden Fächern Auszüge aus kürzeren Geschichten und sehr gut verständlich. Auch die Fragen bargen keinerlei Verständnisprobleme, sodass ich direkt drauflos schreiben konnte. In den schriftlichen Prüfungen fiel es mir also leicht, das Abitur zu schaffen.

Tipps für die schriftliche Prüfung

Wenn ihr auf einige Dinge besonders achtet, werdet ihr mit den schriftlichen Prüfungen keine Probleme haben:

  1. Nicht ablenken lassen: Denkt daran, dass die Rahmenbedingungen nicht immer perfekt sein müssen – Lärm, Kälte, Hitze, schlechtes Licht und viele andere Widrigkeiten warten auf euch. Lasst euch davon nicht ablenken und ärgert euch nicht, sondern macht einfach das Beste aus der Situation.
  2. Schreiben üben: Es hört sich vielleicht blöd an, aber übt rechtzeitig das Schreiben. Kaum jemand ist es heute noch gewöhnt, mehrere Stunden am Stück fast pausenlos von Hand zu schreiben. Probiert vorher aus, welcher Stift euch auch nach Stunden noch angenehm in der Hand liegt.
  3. Panik vermeiden: Vielen Prüflingen passiert es, dass sie beim ersten Anblick der Aufgaben einen Blackout haben. Wenn ihr in diese Situation kommt, verschwendet keine Zeit mit Grüblereien, sondern denkt an etwas anderes. Vielleicht geht ihr gleich nochmal auf die Toilette oder ihr esst etwas. Schnell wird es euch besser gehen und ihr könnt mit den Aufgaben wieder etwas anfangen

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