Lernen & Selbststudium

Studienbriefe schneller & effizienter lesen lernen: Die 7 besten Speedreading-Techniken im Überblick

Studienbriefe zu lesen, ist eine der grundlegenden Tätigkeiten deines Studiums bzw. Fernstudiums. Was Präsenzstudenten in der Regel an Geschick im Zuhören (und unaufälligem Schlummern) bei Vorlesungen aufbringen müssen, benötigst du zum Durcharbeiten der Hefte, Reader und sonstigen Studienmaterialien. Je nach Fachbereich kommt noch die Lektüre einiger zusätzlicher Literatur hinzu, insbesondere in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern. Die Art, wie du Studienbriefe, akademische Literatur und andere Texte liest und verinnerlichst, bestimmt zum größten Teil den Erfolg deines Studiums. Deshalb möchte ich dir hier zeigen, wie ein Fernstudent effizient liest.

Was ist überhaupt „richtiges Lesen“? Um das herauszufinden, ist es sicher hilfreich, die Aufgaben und Ziele der Leseaktivität im Fernstudium zu bestimmen. Spontan fallen mir da ein:

  • Textverständnis, und zwar maximales Textverständnis bei minimalem Zeiteinsatz
  • mehr Verknüpfung und deutlicheres Zusammenhangsverständnis
  • Verinnerlichung von Lerninhalten, die evtl. später wieder prüfend „ausgewrungen“ werden sollen, möglichst schon beim Lesen (!); ebenso bei minimalem Zeiteinsatz und maximaler Haltbarkeit (vorbei mit post-klausuraler Amnesie ...);
  • sicheres Aufstöbern relevanter Textstellen, Aussagen und Ideen, die in Abschlussarbeits-Patchworks eingeflickt werden können; Recherchesicherheit

Fällt dir noch was ein? Ach ja, ganz wichtig wie ich finde: Spaß am Lesen und Studieren, der durch sicheren Umgang mit Texten und das Verständnis von Zusammenhängen deutlich gesteigert werden kann. Einen akademischen Text liest du zwar nicht wie einen Roman von Stephen King oder Rosamunde Pilcher (außer vielleicht aus der Perspektive eines Literaturwissenschaftlers), das heißt aber lange nicht, dass das Lesen keinen Genuss bereiten darf.

„Richtiges Lesen“ bringt dich diesen Zielen näher. Und netterweise haben Generationen von Gelehrten, Akademikern und Studenten vor dir verschiedene Techniken entwickelt, die dir vielleicht auch dabei helfen, deinen Studienerfolg zu steigern.

Auf einige dieser Techniken möchte ich im Folgenden eingehen.

Schneller lesen lernen: Voraussetzungen

Nachbildung SPQR-Inschrift auf Stein
© Lamré/CC BY-SA 3.0

Verdopple deine Lesegeschwindigkeit innerhalb von 48 Stunden und du wirst deinen Bachelorabschluss in 5 statt 6, nein 4,5 Semestern, schaffen! Mit etwas Übung kannst du mühelos ein 300-Seiten-Buch an einem Tag lesen. Klingt das verlockend?

Vergiss es.

Ist dir doch bestimmt auch klar, dass das nicht sonderlich kompatibel mit akademischem Lesen und intensivem Durchdenken der Inhalte ist. Oder bekommst du beim Donnern über die Autobahn mit 250 Sachen noch viel von der Landschaft mit?

Und S.P.Q.R. - als Latein-Kundiger hast du es vielleicht schon erraten - ist lediglich die Abkürzung für Senatus Populusque Romanus und keine Technik für den Turbo-Bachelor ;-)

Wenn es dir nur auf den Abschluss ankommt, kannst du sowieso gleich ALT+F4 drücken und einen Speedreading-Kurs buchen, denn hier geht es um richtiges Studieren. Um Lernen hinaus über das Geforderte und die Pflichtsemester sowie ein tieferes Verständnis für Zusammenhänge

Speedreading kann dir aber trotzdem einige grundlegende Tipps für gute Lesegewohnheiten geben:

  • Sorge für gute Lichtverhältnisse und sei nett zu deinen Augen; du kannst sie während des Lesens z.B. immer wieder entspannen, indem du eine Weile in die Ferne blickst, bevor es mit dem Lesen weitergeht.
  • Achte bei Gelegenheit mal darauf, wie oft du beim Lesen zum Satzanfang zurückspringst und übe dich darin, ohne Rücksprünge zu lesen und nur „anzuhalten“, um über eine Aussage genauer nachzudenken.
  • Lass für den Text eine Kinovorstellung im Kopf starten: Stell dir vor, was du liest und fühle nach. Bewusst erlebnisorientiertes Lesen ist hier das Stichwort.
  • Liest du jeden Buchstaben einzeln, Wort für Wort oder erfasst du sogar ganze Sinneinheiten mit einem Mal wie ein Bild? Letzeres trägt zu einer deutlich höheren Lesegeschwindigkeit bei.

Weitere Informationen zum schnelleren Lesen und zu physiologisch guten Voraussetzungen findest du z.B. in der Präsentation Schnell-Lese-Techniken (PDF, 2,85 MB) von Peter Rösler (schnell-leser.de), oder auch in den tollen Arbeitsblättern von Werner Stangl.

Technik #1: Autorenrecherche

Ausschnitt aus dem Gemälde Der Bücherwurm von Carl Spitzweg; um 1850, Öl auf Leinwand

Bevor du aber dem Lesen startest, wirst du dir sicher einen ersten Eindruck und Überblick über den Text resp. deinen Studienbrief verschaffen: das Inhaltsverzeichnis anschauen, evtl. den Klappentext und allgemein den Aufbau von Buch oder Heft und Text. Vielleicht gibt es eine kurze Zusammenfassung bzw. ein Abstract, das dich schon mit zentralen Aussagen vertraut macht und Interesse am Lesen weckt.

Du wirst außerdem auch sicher wissen wollen, wer überhaupt der Autor des Textes ist. Kann dir ja jeder irgendwas erzählen. Das gilt auch für Studienbriefe! Deine Studienbriefe fürs Fernstudium sind nicht von „der Uni“ geschrieben, sondern von Lehrkräften aus Hirn und Blut. Informiere dich über sie und ihre Rolle in der akademischen Welt. Vertritt dein Prof. vielleicht eine bestimmte Strömung innerhalb der Fachrichtung? Ist er für bestimmte Meinungen bekannt? Hat er zum Thema des Lehrbriefes bereits in Verlagen veröffentlicht? Ist er eine Koryphäe oder möchte er dir möglicherweise nur seine selbstgeschriebenen Übungsbücher andrehen, statt die Übungen in den Studienbrief zu integrieren?

Technik #2: Text erfassen mittels Skimming bzw. Querlesen

Eine wichtige Grundlage für akademisches Lesen ist das Querlesen, im englischen Sprachraum skimming genannt. Querlesen ist dir sicher schon bekannt.

Beim Querlesen (auch kursorisches Lesen), „überfliegen“ deine Augen eine Seite von oben nach unten in Leserichtung, also diagonal – von Absatz zu Absatz. Du erfasst so auf die Schnelle Überschriften, Abbildungen sowie wichtige einzelne Schlagworte und Schlagwortgruppen bzw. die Grundgedanken einzelner Absätze. Das hilft dir zum einen, innerhalb kurzer Zeit einen groben Überblick über den Inhalt des Textes zu gewinnen, zum anderen zu bestimmen, ob der Text lesenswert und relevant für dich ist. Wenn es schnell gehen muss, kannst du so auch ein ganzes Buch durchfliegen und weißt zumindest, worum es geht.

Falls du so oft online bist wie ich, ist dir das Querlesen sicher bereits in Fleisch und Pupillen übergegangen; wenn nicht, dann übe es: Nimm dir unbekannte Bücher oder Zeitschriften zu Hand und übe, oder rufe beispielsweise zufällige Wikipedia-Artikel auf und versuche dir schnellstmöglich einen Überblick über die Inhalte zu verschaffen. (Ja, du kannst dir auch selbst Übungen erstellen, das können nicht nur Lehrer ...)

Technik #3: Text durchsuchen mittels Scanning

Scanning ist eine weitere Strategie, die durch die Menge an Textmüll im Internet nahezu automatisch trainiert wird und vor allem bei Recherchen zum Einsatz kommt. Im Prinzip ist Scanning nichts anderes als Querlesen, bei dem der Fokus auf bestimmten Aspekten liegt; vielleicht suchst du eine bestimmte Textstelle, die du schon einmal gelesen hast, oder du suchst anhand von Schlagworten gezielt nach einer bestimmten Information.  Dazu können dir auch Hilfsmittel wie das Inhaltsverzeichnis, ein Stichwortverzeichnis oder eine elektronische Volltextsuche von Nutzen sein.

Übe das Scannen, indem du Texte etwa nach einer Redewendung durchforstest, oder teste aus, wie viele Rechtschreibfehler du innerhalb einer festgelegten (kurzen) Zeitspanne in einem Text finden kannst. Nutze öfter mal wieder ein Telefonbuch aus Papier statt eine Internetsuche, ein Offline-Lexikon zum Recherchieren und ein gedrucktes Wörterbuch statt Leo.

Technik #4: Fragen an den Text formulieren

Stelle aktiv Fragen an den Text, um das Leseverständnis zu steigern
© TIMDAVIDCOLLECTION/Fotolia

Bevor du nun beginnst, deinen Studienbrief "richtig" zu lesen, kannst du dir Fragen formulieren. Du kennst das vielleicht aus dem Deutschunterricht – zumindest dann, wenn dich eine gute Deutschlehrerin unterichtet hat: Vor der Lektüre einer Kurzgeschichte oder eines anderen Textes gab es eine Reihe Fragen und die Schüler mussten gemeinsam Ideen an die Tafel brainstormen (und einer durfte das dann immer zum Schluss wieder abwischen).

Wandle vor dem Lesen eines Abschnitts die Überschrift in interessante Fragen um. Ein Beispiel anhand der Überschrift dieses Abschnitts „Weitere Grundlagen: Querlesen/Skimming, Scanning, Autorenrecherche, Fragen“: 

  • „Skimming, ist das nicht Kreditkartenbetrug, was hat das mit Lesen zu tun?“
  • „Inwiefern sollen Fragen denn eine Grundlage für akademisches Lesen sein?“
  • „Warum ist der Autor denn auf einmal eine Lesetechnik?“

Schreibe dir deine Fragen auf oder präge sie dir gut ein.

Bei Studienbriefen kommt hinzu, dass meist zu Beginn Lernziele formuliert werden, zu denen du dir Gedanken machen kannst und die deine Aufmerksamkeit stärker auf bestimmte Aspekte lenken (wollen). Entscheide selbst, ob sie dir passen oder nicht – du entscheidest, was du liest und was du lernst, niemand sonst ;-)

Technik #5: Intensives, aktives, kritisches Lesen mit System

Den ersten Eindruck, das Informieren über den Autor, Querlesen, Scanning und die Fragen an den Text kombinieren wir nun mit dem eigentlichen Lesen des Textes sowie weiteren Elementen zum aktiven und kritischen Lesen.

Eine solche Kombination wurde eigentlich bereits in den 1940er Jahren an einer amerikanischen Universität „entwickelt“ (eher für militärische Trainingszwecke), und zwar von Francis Pleasant Robinson, der seine Lesetechnik-Kollektion im Buch „Effective Study“ mit dem militärischen Zungenbrecher SQ3R (Survey – Question – Read – Recite – Review) labelte.

Seitdem sind viele Abwandlungen davon entstanden, die verschiedene Schwerpunkte setzen, die einzelnen Elemente anders kombinieren und hier und da ergänzen: PQ4R (Preview – Question – Read – Recite – Review), OK4R (Overview – Key Ideas, Read, Recall, Reflect, Review), PQ5R (Preview, Question, Read, Record, Recite, Review, Reflect) und wie sie nicht alle heißen.

Vergiss diese Bezeichnungen einfach und orientiere dich besser an den einzelnen Elementen & Techniken – kombiniere dir diese zu einer eigenen Lesestrategie, die dir persönlich nützt und Leseerfolg, Lesespaß verschafft.

Nun aber zum „eigentlichen“ Lesen deines Studienbriefes, dem aktiven Lesen. Im Prinzip bist du durch die Formulierung der Fragen ja bereits aktiv geworden – jetzt sollst du hyperaktiv werden.

Im Gegensatz zum Querlesen liegt der Fokus beim intensiven aktiven Lesen auf dem Verständnis des gesamten Textes und auf der Einordnung der Inhalte in Zusammenhänge. Hierzu liest du nun den Text Kapitel für Kapitel, im Hinterkopf immer die Fragen, die du an den Text gestellt hast und stellst. Bei Studienbriefen beachtest du auch die Studienziele, wenn sie dir passen. Vergiss also auch (nicht), die Aufgaben im Studienbrief durchzuarbeiten, der Autor hat sich etwas dabei gedacht. Sie helfen dir in der Regel dabei, noch aktiver mit dem Thema umzugehen. Wenn sie schlecht sind, denke dir bessere aus.

Für ein noch besseres Textverständnis und wirklich engagiertes Lesen kannst du weitere Werkzeuge anwenden, die im Folgenden vorgestellt werden.

Schlage Fachwörter nach, die du nicht verstehst. Auch dir unbekannte Sachverhalte, die im Text vorausgesetzt werden, solltest du kurz nachschlagen, um das weitere Textverständnis nicht zu beeinträchtigen. Pass dabei auf, dass du dich nicht im Detail verlierst und möglichst schnell wieder zum eigentlichen Text zurückkehrst. Im Idealfall hast du ja bereits beim Querlesen entsprechende Textstellen entschlüsselt.

Markiere im Text wichtige Schlagwörter bzw. Hauptgedanken. Aber sachte! Ein komplett durchmarkierter Text beweist nur, dass du Relevantes nicht von Unrelevantem unterscheiden kannst. Du kannst dafür entweder verschiedenenfarbige Marker nutzen oder von dir selbst festgelegte Symbole wie Unterstreichungen, Umkringelungen, Fragezeichen oder Ausrufezeichen. Mehrere Farben bzw. Symbole solltest du verwenden, um verschiedene Inhalte herauszuarbeiten, etwa

  • wichtige Fakten und Meinungen (es ist für ein kritisches Lesen unabdinglich, dass du mit schlafwandlerischer Sicherheit Meinungen von Fakten unterscheiden kannst)
  • unlogische Textstellen
  • für dich unverständliche Textstellen
  • nachzuprüfende Textstellen

Du kannst dir hier ein eigenes System entwickeln, das du auf jeden Studienbrief bzw. jeden Text anwendest. Poste einen Vorschlag und stelle uns dein persönliches System hier in den Kommentaren oder im Forum vor!

Hast du ein Kapitel/einen Abschnitt so durchgearbeitet, rekapituliere und memoriere es, gehe es noch einmal in Gedanken durch.

  • Hast du alles verstanden?
  • Was ist die Hauptaussage des Kapitels, was sind die Kerngedanken, die wichtigsten Schlagwörter und Begriffe?
  • Hat das Kapitel deine eingangs gestellten Fragen beantwortet?
  • Sind die Aussagen des Kapitels plausibel?
  • Kannst du das Kapitel in den Zusammenhang des gesamten Textes einordnen?

Technik #6: Exzerpieren

Gemeinsam lesen und diskutieren und so mehr vom Lernstoff begreifen (Abbildung: Universität Bonn, ein philosophisches Seminar, 1954)
© Deutsches Bundesarchiv/Creative Commons

Nach mehreren Kapiteln oder größeren Abschnitten kannst du Notizen machen und das Gelesene schriftlich verarbeiten und exzerpieren und dabei gelesene Kapitel noch einmal in Erinnerung rufen. Wie du das machst, bleibt dir überlassen: Erstelle dir ein Skript am Rechner oder mit Füller in eine Kladde, das die Kerninhalte stichpunktartig zusammenfasst; baue dir eine Mindmap; oder nimm eine Zusammenfassung als Audiodatei auf. Auch hier solltest du dir ein System entwickeln, das du beibehältst und mit der Zeit mehr und mehr verfeinerst. Schau dir vielleicht im Anschluss an diesen Beitrag einmal das Cornell Note-taking System an, das auf RQ3R basiert.

Wahrscheinlich wird es deinem Verständnis auch dienlich sein, während des Leseprozesses zu kommunzieren. Hast du Kommilitonen oder Mitschüler, die am gleichen Studienbrief arbeiten? Dann tausche dich regelmäßig mit ihnen aus. Erkläre ihnen, was sie nicht verstanden haben und lass dir wiederum erklären. Absolviert gemeinsam Übungen, stellt euch gegenseitig Aufgaben. Was ich immer als sehr nützlich empfunden habe: Gegenseitiges Vorlesen, insbesondere bei literarischen Texten oder schwierigen philosophischen Texten.

Als Fernstudent nutzt du zur Kommunikation vielleicht ein Offline-Lerngruppe in deiner Stadt oder alternativ Zoom- oder Teams-Kontakte. Auf fernstudi.net kannst du Lerngruppen gründen, organisieren und beitreten, an regelmäßige Gruppenchats teilnehmen und dich fachlich austauschen.

Technik #7: Produzieren, publizieren und lehren

Wenn du den Studienbrief durchgearbeitet hast, dann materialisiere dein neu gewonnenes Wissen und vertiefe dein Verständnis, indem du produzierst und publizierst. Das ist meiner Erfahrung nach eine der besten Möglichkeiten, Wissen dauerhaft zu festigen. Spar dir langweiliges Auswendiggelerne – wenn du richtig lesen kannst und produzierst, brauchst du das nicht mehr!

Eine sehr einfache Möglichkeit des Produzierens ist es z.B., deine Notizen zu einem Lernskript auszuarbeiten, das du mit weiteren Informationen aus anderen Quellen, etwa zusätzlichen Abbildungen oder Kurzbiografien relevanter Persönlichkeiten, anreicherst. Publiziere es, indem du es an deine Kommilitonen oder Mitschüler verteilst. Du kannst auch hier in den Lerngruppen auf fernstudi.net Dateien hochladen.

Vielleicht erinnerst du dich noch an die Themen von Referaten, die du zu Schulzeiten gehalten hast? Der Stoff, den du damals deinen Mitschülern vermittelt hast, sitzt doch heute bestimmt immer noch, oder? Anderen etwas beizubringen ist nicht nur der Gemeinschaft von Nutzen, sondern wird deinen Lernerfolg immens steigern.

Eine weitere Möglichkeit neben der Skriptgestältung und -Publikation ist es, einen fachlichen Beitrag zum Thema zu schreiben, etwa ein Essay. Als Fernstudent hast du vielleicht einen eigenen Blog, auf dem du einen Fachbeitrag veröffentlichen kannst; oder nutze fernstudi.net, um im Stream oder in den Gruppen Beiträge zu deinem Thema zu posten!

Fazit: Alle Schritte des aktiven Lesens eines Studienbriefes im Überblick

Die folgende Zusammenstellung der einzelnen hier aufgeführten Techniken ist ein Vorschlag, kein Muss. Letztendlich liegt es an dir, dir die Tools herauszupicken, die dir wirklich weiterhelfen, und sie so zu arrangieren, wie es dir am besten gefällt. Nicht vergessen: Du allein bestimmst, was du liest und was du lernst!

Phase I - Überblicken
1. Überblick verschaffen: Thema des Studienbriefs? Umfang? Inhaltsverzeichnis checken; wie lange brauchst du schätzungsweise, um alles durchzuarbeiten? Breche den gesamten Umfang auf einzelne Arbeitseinheiten herunter (in der Regel einzelne Kapitel). Die Arbeitseinheiten ggf. in einem Kalender terminieren und managen.
2. Autor(-en) kennen lernen: Wer hat den Studienbrief verfasst? Wahrscheinlich gibt es im Brief eine Kurzbiografie, ansonsten oder besser noch zusätzlich im Netz recherchieren.
3. Lernziele kennen lernen: Wenn angegeben, die einzelnen Lernziele analysieren und kritisch nach ihrem Sinn hinterfragen. Gefallen sie dir, übernimm sie, ansonsten modifiziere sie.
4. Text kennen lernen - erste Annäherungsversuche: Mit den einzelnen Abschnitten/Kapiteln vertraut machen, Schlagworte erfassen, jetzt schon gefundene unbekannte Wörter recherchieren;
 
  Phase II - Aktivität steigern
5. Überschriften kennen lernen: Fragen zum ersten Abschnitt stellen, hierzu z.B. Überschriften in Fragen umwandeln, eventuell schriftlich formulieren
6. Ersten Abschnitt/erstes Kapitel  kennen lernen - der erste akademische Kuss: Lies nun den ersten Abschnitt quer und recherchiere ggf. unbekannte Wörter, Begriffe, Personen, Sachverhalte etc.
 
  Phase III Hyperaktivität
7. Intensives, kritisches, aktives Lesen des ersten Abschnittes; wichtige Sätze durchdenken & verstehen; Kernaussagen etc. markieren
8. Rekapitulieren und memorieren: Kapitel durch? Ersten Abschnitt und die gestellten Fragen rekapitulieren, sowohl gedanklich als auch im Gespräch mit Lernpartner, Kommilitone, Mitschüler, Mutter und Vater, Hund oder Onlineforum
9. Notieren und Exzerpieren: Jetzt ggf. schriftliche Exzerpte und Notizen schriftlich oder als Mindmaps zu den letzten beiden gelesenen Kapiteln anfertigen; nicht nach jedem Abschnitt exzerpieren, sondern immer nach 2 oder 3 Abschnitten, das stärkt den Wiederholungseffekt
 
  Phase IV - Produzieren, Publizieren, Lehren

10.

Finale: Produzieren, Publizieren, Lernstoff vermitteln: Lernskript mit Liebe ausarbeiten und mit weiteren Infos anreichern; oder einen kleinen Aufsatz schreiben; oder eine Diskussion zu einem Thema des Studienbriefes im Forum anregen und moderieren; oder ... deine Ideen sind gefragt!

 

Kommentare

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  • Diana · vor 1 Jahren
    Mhh, toller Artikel, Danke. Sehr hilfreich. Der downgeloadete Zippordner mit Protokollvorlage und Checkliste für Fernstudienbriefe ist leider leer. Kannst du mir weiterhelfen? Danke

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