Fernstudium & Fernuni

Fernstudium: Kosten & Studiengebühren im Vergleich + versteckte Kosten + Finanzierung

Ein Fernstudium kostet Studiengebühren, die bei insgesamt etwa 2000,– Euro liegen können, wie an den meisten staatlichen Hochschulen, oder auch bei 12000,– Euro wie an vielen privaten Hochschulen. Ich zeige hier, was ein Fernstudium im Schnitt kostet und habe dazu einige beliebte Studiengänge an staatlichen und privaten Hochschulen herausgesucht. Außerdem zeige ich, was es für versteckte Kosten bzw. Nebenkosten im Fernstudium geben kann. Und ich gehe auf die wichtigsten Möglichkeiten ein, ein Fernstudium zu vergünstigen und zu finanzieren.

Kosten an staatliche Hochschulen im Vergleich

Staatliche Hochschulen sind üblicherweise günstiger als private Hochschulen – wobei wir natürlich die Hochschulen mit unseren Steuergeldern mitfinanzieren. Hier eine Reihe an beliebten Fernstudiengängen und die Kosten auf einen Blick:

Beispielhafte Studiengebühren an staatlichen Hochschulen fürs Fernstudium. Aufgeführt werden die Kosten für die günstigste Variante. Alle Kosten in Euro.
StudiengangHochschuleKosten

Fernstudiengang
ab 200 € Semesterbeitrag

Fernstudiengang
ab 418 € Semesterbeitrag

Fernstudiengang
ab 1156 € insgesamt
ab 215 € Semesterbeitrag

Fernstudiengang
ab 2174 € insgesamt
ab 264 € Semesterbeitrag

Fernstudiengang
ab 2371 € insgesamt
ab 338 € Semesterbeitrag

Fernstudiengang
ab 6376 € insgesamt

Fernstudiengang
ab 10400 € insgesamt

Wichtig zu wissen:

  • Die meisten Fernstudierenden studieren in Teilzeit, was die Studiengebühren etwas höher macht. Wer in Vollzeit studiert, kann entsprechend etwas sparen.
  • Insbesondere weiterbildende Masterprogramme können auch an staatlichen Hochschulen sehr teuer sein. Hier sollte man prüfen, ob das Studium an einer privaten Hochschule sich nicht mehr lohnt.
  • Wer länger studiert, zahlt mehr an den staatlichen. Je nach Hochschule zahlt man bei Überschreitung der Regelstudienzeit allerdings einen geringeren Semesterbeitrag.

Mehr Infos hier: FernUni Hagen: So hoch sind die Kosten ab 2021 (Grundgebühr & Beleggebühren)

Kosten an privaten Hochschulen im Vergleich

Private Hochschulen sind deutlich teurer als staatliche Hochschule. Allerdings sind Fernstudiengänge an privaten Hochschulen in der Regel günstiger als Präsenzstudiengänge. Ein typischer Präsenzstudiengang an einer Privathochschule wie der Hochschule Fresenius kostet etwa 25000,– Euro an Studiengebühren – im Fernstudium kostet dieser Studiengang weniger als die Hälfte.

Hier die Studiengebühren für beliebte Bachelor und Master an privaten Hochschulen im Überblick:

Beispielhafte Kosten fürs Fernstudium an privaten Hochschulen. Grundlage ist die jeweils günstigste Variante (etwa 6 Semester Bachelor, 4 Semester Master). Vollzeitstudiengänge sind häufig günster. Alle Angaben in Euro
StudiengangHochschuleKosten

Fernstudiengang
ab 11496 € insgesamt
ab 279 € monatlich

Fernstudiengang
ab 11880 € insgesamt
ab 295 € monatlich

Fernstudiengang
ab 13176 € insgesamt
ab 399 € monatlich

Fernstudiengang
ab 13284 € insgesamt
ab 219 € monatlich

Fernstudiengang
ab 13968 € insgesamt

Fernstudiengang
ab 14143 € insgesamt
ab 329 € monatlich

Fernstudiengang
ab 14640 € insgesamt
ab 215 € monatlich

Fernstudiengang
ab 15063 € insgesamt
ab 259 € monatlich

Wichtig zu wissen:

  • An fast allen Privathochschulen kann man die Studiengebühren monatlich zahlen. Die semesterweise Zahlung führt die Tabelle nur zu Vergleichszwecken auf.
  • Fast alle Privathochschulen bieten 3 Zeitmodelle: ein Vollzeitstudium (6 Semester Bachelor, 4 Semester Master), ein Teilzeitmodell I (8 Semester Bachelor, 6 Semester Master), ein Teilzeitmodell II (12 Semester Bachelor, 8 Semester Master). Wer berufsbegleitend studiert, wählt üblicherweise das Teilzeitmodell I.
  • Je nach Zeitmodell sind die Kosten bei den privaten verschieden. Im Vollzeitstudium wird es günstiger, aber die monatlichen Raten sind höher. Im Teilzeitstudium II zahlt man zwar geringere monatliche Raten, aber die Gesamtkosten sind deutlich höher. Vergleiche also immer die Gesamtkosten des Studiums.
  • Hinzu kommen bei vielen Privathochschule Prüfungsgebühren oder Graduierungsgebühren. Beispiel: An der IU wird am Ende des Bachelorstudiums eine Graduierungsgebühr von 699,– Euro fällig.
  • Checke unbedingt die Studienverträge der Privaten ausgiebig, bevor ihr euch einschreibt. Wie sind die Vertragslaufzeiten? Was gibt es für Kündigungsfristen?

Versteckte Kosten & Nebenkosten im Fernstudium

Vor allem Präsenzseminare sind Kostentreiber im Fernstudium, die man nicht vernachlässigen sollte.

Die Nebenkosten bzw. sog. versteckte Kosten für ein Fernstudium sind nicht zu vernachlässigen und sollten von Anfang an in die Gesamtkosten kalkuliert werden. An einigen Kosten kann man auch sparen, etwa an der Fachliteratur. Andere Kosten wie die Reisekosten für Seminare oder Klausuren lassen sich häufig kaum vermeiden.

Hier die wichtigstens Nebenkosten im Überblick:

Studienunterlagen

Gedruckte Skripte sind normalerweise in den Studiengebühren an staatlichen und privaten Hochschulen im Fernstudium inbegriffen. Ausnahmen gibt es, beispielsweise zahlt man an der Hochschule Fresenius die Skripte (studymags genannt) extra, wenn man sie gedruckt möchte. Ob die Skripte im Studiengang in gedruckter Form inbegriffen sind, sollte man vor Studienantritt abklären.

Fachliteratur

In jedem Studium braucht man zusätzliche Fachliteratur. Gerade in den Einstiegsmodulen kauft man häufig Lehrbücher, Klausurvorbereiten und Lexika. Lehrbücher sind teuer! Sparen kann man, indem man pfleglich damit umgeht und sie nach dem Studium wieder verkauft. Ansonsten haben viele Hochschulen auch digitale Bibliotheken, in denen mach sich Fachliteratur herunterladen oder ausleihen kann. Und natürlich gibt es auch noch ganz normale Offline-Bibliotheken …

Technik

Wichtig fürs Fernstudium ist natürlich ein Laptop, den die meisten vor Studienantritt aber schon haben. Für Fernstudium braucht man aber auch ein Headset sowie eine Webcam für Onlineseminare und Onlineklausuren.  Wer Mathe, BWL etc. studiert, braucht auch einen Taschenrechner.

Software

Software wie Microsoft Office 365 bzw. Microsoft Word ist wichtig für ein Studium, kostet aber Geld. An vielen Hochschulen gibt es Campuslizenzen, etwa an der IU Internationalen Hochschule. Das gilt auch für Literaturverwaltungssoftware wie Citavi.

Seminare

Je nach Studiengang und Hochschule sind Präsenzveranstaltungen in den Studiengebühren inbegriffen. An der IU gibt es beispielsweise fast keine Offline-Veranstaltungen – andere Hochschulen wie die Euro-FH oder die AKAD University und natürlich die FernUni Hagen bieten aber auch ergänzende Präsenzseminare an. An einigen Hochschulen kann man optional an zusätzlichen Seminaren teilnehmen, die dann kostenpflichtig sind. Wichtig: Für Seminare fallen i.d.R.  Reisekosten an, falls man nicht zufällig am Standort der Hochschule lebt. Das sollte man unbedingt mit einkalkulieren. Hinzu kommen Kosten für Unterkunft im Hotel etc. und Kosten für die Verpflegen. Vor Studienantritt also abklären, wie viele Pflicht-Seminare es gibt und wo diese stattfinden.

Klausuren

Mehr und mehr Hochschulen bieten mittlerweile Onlineklausuren, die man von zuhause aus absolvieren. An anderen Hochschulen ist das noch nicht nötig. Das heißt, dass man hier häufiger zu Seminaren anreisen muss. Das verursacht natürlich wieder Kosten für die Anreise wie bei den Seminaren. An einigen Hochschulen zahlt man Präsenzklausuren auch zusätzlich – das sollte man unbedingt vor Studienantritt abklären.

Tipps zur Studienfinanzierung

Wer sich zeitlich stategisch geschickt für ein Fernstudium anmeldet, kann bis zu 1500,– Euro an Studiengebühren sparen.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, ein Fernstudium zu finanzieren, insbesondere ein Fernstudium an einer privaten Hochschule. Ich will hier nur die allerwichtigsten Möglichkeiten nutzen, die die meisten in Anspruch nehmen, etwa Ermäßigungen der Hochschulen.

Rabattaktionen

Fast alle private Hochschulen fahren regelmäßig Rabattaktionen. Wenn man sich strategisch geschickt ins Studium einschreibt, kann man so bis zu 10% der Studiengebühren und mehr sparen, teilweise 1500 Euro! Beispielsweise gibt es an der IU Internationale Hochschule, an der Wilhelm Büchner Hochschule und auch an der AKAD University regelmäßig solche Aktionen.

Ermäßigungen

Fast alle Hochschulen bieten Ermäßigungen für besondere Zielgruppen an, etwa für Wehrdienstleistende, für Arbeitssuchende usw. Solche Ermäßigungen werden sowohl von privaten Hochschule als auch von staatlichen Hochschulen wie der FernUni Hagen angeboten.

Anerkennung von Vorleistungen

Durch die Anerkennung von Vorleistungen kann man enorm Studiengebühren sparen. Fast alle Hochschulen, vor allem die privaten, erkennen Vorleistungen wie Scheine aus abgebrochenen Studiengängen, einschlägige Ausbildungen, Forbildungen und Weiterbildungen umfangreich an, sodass man so nicht nur Studienzeit einsparen kann, sondern auch jede Menge Studiengebühren.

Onlinevarianten

Onlinevariante heißt, dass man auf gedruckte Studienunterlagen verzichtet. Stattdessen erhält man seine Skripte nur in digitaler Form und liest dann etwa auf dem iPad oder druckt sich die Skripte selbst aus. An der Hochschule Fresenius werden die Preise auf der Website etwa immer für die Onlinevariante angegeben. Und andere Hochschulen wie die APOLLON Hochschule oder die SRH Fernhochschulen bieten auch solche vergünstigten Onlinevarianten.

Skonto

Einen Skonto räumen manche Hochschulen ein, wenn man seine Studiengebühren im Voraus bezahlt. Dafür muss man sich natürlich sehr sicher sein, dass man das Studium nicht vorzeitig abbrechen wird. So kann man teilweise bis zu 10% der Studiengebühren sparen, etwa an der IU Internationalen Hochschule.

Fernstudium von der Steuer absetzen

Kosten für eine Fort- und Weiterbildung, die beruflich bedingt ist, kann man steuerlich gelten machen und absetzen entweder als Sonderausgabe oder als Werbungskosten. Voraussetzung für die Absetzbarkeit ist, dass du eine Fort- oder Weiterbildung absolvieren, um deine Kenntnisse im ausgeübten Beruf zu verbessern oder zu erhalten.

Geltend machen kannst du etwa Studiengebühren, Gebühren für Seminare und Prüfungen, Kosten für Fachliteratur, Reisekosten für Fahrten zu Seminaren und Arbeitsgemeinschaften, Arbeitsmittel wie ein Notebook oder auch Software und etwa Verpflegungs- und Übernachtungskosten für Seminarreisen.

Also immer schön Belege sammeln und dann am besten mit Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein reden, was möglich ist.

Mehr zum Thema hier: So holst du bei der Einkommensteuererklärung das Maximale aus deinem Fernstudium raus

BAFöG

Ein akademischer Fernstudiengang kann durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz gefördert werden. Dabei erfolgt die Hälfte der Förderung als Zuschuss, die andere Hälfte als Darlehen, das nach dem Studium innerhalb einer bestimmten Zeit zurückgezahlt werden muss. Das Fernstudium muss ein Vollzeitstudium sein. Es gelten die normalen BAföG-Voraussetzungen: BAföG erhält, wem unter Berücksichtigung des eigenen Einkommens und Vermögens sowie des Einkommens der Eltern oder des Ehegatten, die für den Lebensunterhalt und die Ausbildung notwendigen Mittel nicht zur Verfügung stehen.

Studienkredit

Studienkredite für akademische Studiengänge, die auch die Kosten für ein Fernstudium decken sollen, werden von verschiedenen Banken angeboten. Die wichtigste Bank ist dabei die öffentlich-rechtliche KfW Bankengruppe, die zinsgünstige Studienkredite mit einer monatlichen Höchstrate von 650 EUR vergibt, für maximal 5 Jahre. Zinsen in Höhe von etwa 3 % werden mit der ersten Auszahlung fällig. Für die Rückzahlung gilt ein Zeitraum von maximal 25 Jahren, vorzeitige Tilgung ist möglich. Andere Privatbanken bieten auch Studienkredite an, etwa die Deutsche Bank oder die Sparkassen. Zinssätze variieren, sind aber derzeit besonders niedrig.

Stipendium

Es gibt unzählige Stipendien, die man etwa auf stipendienlotse.de recherchieren kann. Teilweise bieten Privathochschulen aber auch eigene Stipendienprogramm an, etwa die Hochschule Fresenius oder die IU Internationale Hochschule. Insbesondere die IU ist meiner Erfahrung nach recht freizügig, was die Vergabe von Stipendien angeht. Die Hochschule erwartet dafür aber auch als Gegenleistung, dass man sich für die Hochschule engagiert (als gewissermaßen für sie Werbung macht …). Entsprechende mögliche Verpflichtungen sollte man abklären, bevor man sich für ein Stipendium bewirbt.

Kostenübernahme

Mit etwas Glück hast du einen Arbeitgeber, der stark an deiner Entwicklung und Weiterbildung interessiert ist und die Kosten für dein Fernstudium übernimmt. Du solltest aber bedenken, dass nicht jeder Arbeitgeber glücklich ist, dass du ein Fernstudium neben dem Beruf absolvierst. Denn die Belastung aus Fernstudium, Arbeit und ggf. Familie lenkt dich möglicherweise von deinem Beruf ab und verschlechtert die Arbeitsleistung. Sprich also mit deinem Vorgesetzten, inwieweit er dich in Bezug auf dein Fernstudium fördern würde.

Wenn dich deine Firma nicht finanziell fördert, dann eventuell mithilfe von zusätzlichen bezahlten oder unbezahlten Urlaubstagen.

Fazit

  • Insbesondere an staatlichen Hochschulen ist ein Fernstudium auf den ersten Blick sehr günstig. Aber weiterbildende Master können auch an staatlichen Hochschulen so teuer sein, dass man überlegen sollte, ob man nicht gleich an einer privaten Hochschule studiert.
  • An den privaten Hochschulen sollte man auf die Zeitmodelle achten. Wer schneller bzw. Vollzeit studiert, zahlt weniger. Daher bei den privaten Hochschulen immer auch auf die Gesamtstudiengebühren nicht, nicht nur auf die monatlichen Kosten.
  • Wichtig ist insbesondere an den privaten Hochschulen, den Studienvertrag durchzugehen und abzuklären, wie die Vertragslaufzeiten sind und was es für Kündigungsfristen gibt.
  • Außerdem solltest du immer auch prüfen lassen, was du an Vorleistungen anerkennen lassen kannst, um so Studienzeit und Studiengebühren zu sparen.
  • Nebenkosten wie Reisekosten zu Seminaren sollten von Anfang an in die Gesamtstudiengebühren mit einkalkuliert werden, um finanziellen Überaschungen vorzubeugen.
  • Es gibt sehr viele Möglichkeiten, ein Fernstudium zu vergünstigen und zu finanzieren. Gerade die Privathochschule beraten hier auch intensiv, man sollte sich als entsprechend vor Studienantritt an die Studienberatung wenden.

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